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  • · Fachbeitrag · Antikoagulantien

    Patienten unter Marcumar oder ASS: Immer noch große Unsicherheiten und Falschbehandlungen

    | Immer noch werden Patienten mit Blutverdünnern (Antikoagulantien) wie ASS oder Marcumar falsch behandelt. Bei einem Großteil aller Patienten sollte auf das zeitweise Umstellen einer Langzeit-Antikoagulation durch ein anderes, besser steuerbares Medikament („Bridging“) verzichtet werden. Nicht selten führt dies zu Einnahmefehlern mit Verstärkung des antikoagulatorischen Effekts. Die Unterbrechung der antikoagulatorischen Medikation hingegen stellt für den Patienten ein unnötiges und manchmal auch vital bedrohliches Risiko dar. |

     

    Treten Nachblutungen auf, so sind sie in den meisten Fällen mit einfachen und wenig aufwendigen Maßnahmen ambulant zu beenden. Henrik Holtmann und Kollegen fordern, oralchirurgisch tätige Zahnärzte bezüglich des Aufklärens im postoperativen Nachblutungsfall stärker in die Pflicht zu nehmen.

     

    Am Universitätsklinikum Düsseldorf wurden Notfallpatienten untersucht, die mit einer Nachblutung nach dentoalveolären Eingriff unter antikoagulatorischer Medikation vorstellig wurden. Ein Großteil aller Nachblutungen entfällt weiterhin auf Patienten unter gebridgter Marcumarmedikation (51 Prozent) sowie fortgesetzter ASS-Medikation (39 Prozent). Neue orale Antikoagulantien spielen bisher nur eine untergeordnete Rolle (6 Prozent). Die meisten Fälle (90 Prozent) traten nach Zahnextraktionen auf. 88 Prozent aller Patienten waren eigenen Angaben zufolge nicht über einfache nachblutungshemmende Maßnahmen durch ihren Zahnarzt aufgeklärt.