· Fachbeitrag · Antiseptikum
Einsatz von Antiseptika in der Parodontologie: Was spricht für PVP-Jod?
| Dr. Philipp Sahrmann, Oberarzt am Zentrum für Zahnmedizin (ZZM) der Universität Zürich, sieht gute Gründe für den Einsatz von Polyvinylpyrrolidon-Jod (PVP-Jod) in der Parodontologie. |
Großes Wirkspektrum
Sahrmann zeigt auf, dass Jod über ein großes Wirkspektrum verfügt: Von Viren über Bakterien und Sporen bis hin zu Pilzen, wobei keine Resistenzen auftreten - denn der Wirkmechanismus liegt in der Anlösung und Penetration der Zellwände des Erregers und der Segregation der Zellbestandteile, wobei es nicht zu einem Platzen oder einer Lyse kommt. Darüber hinaus kann ein ausgezeichnetes Benetzungsverhalten beobachtet werden, deutlich besser als beispielsweise bei der Verwendung von CHX.
Kontraindikationen
Kontraindikationen bestehen bei Schilddrüsenerkrankungen oder bei der Behandlung von Schwangeren oder Stillenden. Hinweise auf allergische Reaktionen finden sich hingegen kaum, zumindest nicht bei der Art und Menge der Applikation.
PRAXISHINWEIS | Problematisch beim Einsatz von PVP-Jod sind der unangenehme Geschmack und die starke Verfärbung, wenn Kleidung oder Instrumentarien damit in Berührung kommen. Abhilfe kann die Behandlung der verfärbten Stellen mit Natrium-Thio-Sulfat schaffen, welches kostengünstig, ungiftig und sehr wirksam ist. |
Quelle
- Sahrmann P. PVP-Jod in der Parodontologie - Möglichkeiten und Grenzen. ZZM-Update, Zürich, 23. August 2014.