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  • · Fachbeitrag · Entwarnung

    Kieler Professor: Parodontitis ist keine lebensbedrohliche Erkrankung

    | Parodontitis ist eine eigenständige und behandelbare Erkrankung. Ihre Behandlung erfordert keine Rechtfertigung, schreibt Prof. Dr. Christof Dörfer von der Universität Kiel. Unter bestimmten Bedingungen mag eine Parodontitistherapie über den lokalen Effekt hinaus einen Beitrag zur Allgemeingesundheit leisten, dieser sei jedoch nicht vorhersehbar. Aufgrund der derzeitigen Datenlage sollte Parodontitis daher nicht als lebensbedrohliche Erkrankung kommuniziert werden, so Dörfer weiter. |

     

    In der Literatur sind klare Assoziationen zwischen Parodontitis und einer erhöhten Mortalität beschrieben. Dies bedeutet jedoch nicht zwingend, dass Parodontitis die Ursache für eine verkürzte Lebenserwartung ist. Unter bestimmten Bedingungen und bei Patienten mit einem erhöhten Endokarditisrisiko kann eine unbehandelte Parodontitis zu lebensbedrohlichen Zuständen führen, weil Entzündungen des Zahnhalteapparats die Frequenz von Bakteriämien im Alltag erhöht. Es konnte gezeigt werden, dass eine Parodontitistherapie das Ausmaß und die Häufigkeit von Bakteriämien senkt ‒ dies sei eine effektive Maßnahme, um das Endokarditisrisiko bei gefährdeten Patienten zu senken.

     

    Quelle

    • C Dörfer: Parodontitis - eine lebensbedrohliche Entzündung? Parodontologie (2012) 23:129-136
    Quelle: Ausgabe 10 / 2012 | Seite 1 | ID 35670120