· Fachbeitrag · Entzündungsreaktionen
Demenzrisiko auch durch Zahnerkrankungen
Nicht nur Diabetes oder Herzprobleme lassen das Risiko einer späteren Demenzerkrankung steigen. Auch der Zustand von Zähnen, Augen, Ohren oder der inneren Organe spielt eine Rolle, schreiben kanadische Forscher im Fachblatt Neurology. Wer auf einen gesunden Körper achtet, dürfte damit das Risiko einer späteren Altersdemenz verringern, folgern die Wissenschaftler.
Basis dieser Aussage ist eine Untersuchung von 7.200 noch nicht an Demenz erkrankten Menschen im Alter von 65 Jahren, die auf 19 mögliche Gesundheitsprobleme getestet wurden ‒ darunter sowohl Arthritis als auch Knochenbrüche bis hin zu Zahnerkrankungen. Jeweils fünf und zehn Jahre später überprüften die Forscher nochmals, ob die Probanden Alzheimer oder andere Demenzerkrankungen entwickelt hatten. Je mehr Komplikationen man ursprünglich festgestellt hatte, desto höher war auch das Risiko einer Demenzentwicklung in den darauf folgenden zehn Jahren. Bei zuerst völlig gesunden Senioren betrug dieses Risiko 18 Prozent, bei acht Gesundheitsproblemen 30 Prozent und bei zwölf bereits 40 Prozent.[1] [2]
Neu ist der Ansatz in der Demenzforschung nicht: Es gibt Studien, die ein erhöhtes Alzheimer-Risiko bei vorhandener Zahnfleischentzündung gezeigt haben. Wissenschaftler vermuten ‒ neben einer genetischen Disposition ‒ auch chronische Entzündungsvorgänge. Dabei wird auch eine chronische Parodontitis mit ihrem Entzündungsgeschehen als mögliche Ursache für Demenzkrankheiten diskutiert.
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