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  • Fachbeitrag · Fallbericht

    Selektive vs. vollständige Exkavation: Vergleich von Erfolg, Zeit und Kosten

    | Zur Behandlung tiefer kariöser Läsionen präferieren Zahnmediziner der Berliner Charité-Universitätsmedizin die selektive Exkavation, bei der Kariesreste belassen werden, um die Pulpa zu schützen. Sie berichten über entsprechende Präferenz- und Kostendaten aus einer randomisiert-kontrollierten Studie an Milchmolaren. |

     

    35 Kinder im Alter von 3 bis 9 Jahren mit ≥1 vitalen asymptomatischen Milchmolaren und tiefen Läsionen wurden rekrutiert. Selektive oder schrittweise (vollständige) Exkavation wurden zufällig zugeordnet. In der ersten Behandlung wurde „ledriges“ Dentin in Pulpanähe belassen und der Zahn mit Kompomer restauriert. Nach sechs Monaten wurde eine erste Nachuntersuchung durchgeführt. Zähne in der Gruppe der selektiven Exkavation wurden kontrolliert, aber nicht weiterbehandelt, während die Zähne in der Gruppe der schrittweisen Exkavation vollständig exkaviert und restauriert wurden.

     

    18 bzw. 17 Läsionen wurden mittels selektiver bzw. vollständiger Exkavation behandelt. Keine Pulpa wurde exponiert. Zwischen den Gruppen bestanden keine signifikanten Unterscheide hinsichtlich Patientenalter, der Zahl der behandelten Oberflächen, der Läsionslokalisation und Präferenzen. Die schrittweise vollständige Exkavation benötigte deutlich mehr Zeit (33,4 ± 5,3 min) als die selektive Entfernung (15,7 ± 4,9 min). Auch waren die Behandlungskosten beim schrittweisen Vorgehen deutlich höher (132,8 ± 21,0 Euro vs. 64,2 ± 19,2 Euro). Nach sechs Monaten zeigte ein selektiv exkavierter Zahn Pulpakomplikationen, der Rest der Zähne war vital und asymptomatisch.