· Fachbeitrag · Herzerkrankungen
Endokarditis: Wer bekommt die Prophylaxe? Wie wird sie durchgeführt?
| Die Indikation für eine Endokarditisprophylaxe wurde gegenüber früheren Empfehlungen deutlich eingeschränkt, im Besonderen wird sie für alle Patienten mit erworbenen Vitien ohne/vor Klappenoperationen nicht mehr empfohlen. Die Leitlinie der American Heart Association empfiehlt sie nur noch bei Hochrisikopatienten, d. h. bei Patienten mit bestimmten Herzklappenfehlern, mit bestimmten angeborenen Herzfehlern oder bei Patienten nach einer Herztransplantation oder einer bereits stattgefundenen Endokarditis. |
Eine Prophylaxe mit Medikamenten sollte generell innerhalb von 30‒60 Minuten vor einem Eingriff verabreicht werden. Nur für den Fall, dass ein Patient keine Prophylaxe vor einem Eingriff erhalten hat, erscheint diese bis zu zwei Stunden nach dem Eingriff noch sinnvoll.
PRAXISTIPP | Als Antibiotikum wird Amoxicillin p. o. empfohlen ‒ 2 g bei Erwachsenen, 50 mg pro kg Körpergewicht bei Kindern. Ist keine orale Einnahme möglich, sollte Ampicillin i. v. gespritzt werden: 2 g bei Erwachsenen, 50 mg pro kg Körpergewicht bei Kindern. Bei einer Penicillin- oder Ampicillin-Allergie kann Clindamycin eingenommen oder i. v. gespritzt werden: 600 mg für Erwachsene, 20 mg pro kg Körpergewicht für Kinder. |
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