· Fachbeitrag · Infektiologie
Denken Sie bei geschwollenen Tonsillen auch an mögliche Geschlechtskrankheiten
| Prof. Rainer Weber, Spezialist für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene der Universität Zürich, fordert die Zahnärzte auf, bei geschwollenen Tonsillen auch an die Möglichkeit einer Gonorrhöe-Infektion zu denken. Auch Lues (Syphillis), eine Erkrankung, die durch Gruppe-C-Streptokokken bedingt ist, kann sich ähnlich der Gonorrhöe durch eine eitrige Tonsillitis, Halsschmerzen und intermittierendes Fieber manifestieren. Bei Aphten im Mund und anderen Läsionen auf der Haut sollten Sie auch an eine mögliche HIV-Infektion denken. [1] |
Während die Zahl der HIV-Neuinfektionen zurückgeht und Aids durch die antiretrovirale Therapie keine schnell tödliche Krankheit mehr ist, nehmen andere sexuell übertragbare Infektionen (STI) zu. Prof. Norbert Brockmeyer (Dermatologische Klinik der Ruhr-Universität Bochum) schätzt, dass in Deutschland die Anzahl von Syphilis-Neuinfektionen erstmals über 4.000 steigt. Verdoppelt hat sich die Zahl der Neuinfektionen bei Männern, die Sex mit Männern haben und in Großstädten leben. In Deutschland gibt es darüber hinaus derzeit jährlich schätzungsweise 50.000 bis 55.000 Neuinfektionen mit einer Gonorrhöe (Tripper). [2]
Quellen
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