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  • · Fachbeitrag · Interdisziplinäre Medizin

    Bei hartnäckigen Nachblutungen hämatologische Abklärung veranlassen!

    | Nachblutungen nach zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen sind nicht ungewöhnliche Komplikationen, die sich meist durch lokale Intervention beherrschen lassen. Bei Versagen suffizient durchgeführter lokaler Blutstillung sollten Sie differenzialdiagnostisch Störungen der Blutgerinnung oder benigne und maligne hämatologische Erkrankungen erwägen ‒ und zur weiteren Diagnostik eine hämatologische Abklärung veranlassen. |

     

    Obwohl die Diagnose solcher Erkrankungen nicht zu den Aufgaben eines Zahnarztes gehört, ist es wichtig, an die Möglichkeit einer oralen Erstmanifestation zu denken. Vor allem bei akuten Leukämien werden häufig Gingivahypertrophie, Blutungen und Ulzerationen beobachtet. Darüber hinaus ist die Mundschleimhaut ein empfindlicher Indikator für eine Reihe systemischer Erkrankungen. Dazu gehören neben Hauterkrankungen, systemischen Infektionen, Endokrinopathien, Leberinsuffzienz auch hämatologische Erkrankungen.

     

    In der vorliegenden Falldarstellung wird über die klinische Erstmanifestation einer akuten Leukämie nach operativer Weisheitszahnentfernung berichtet. Es wurde schließlich die Diagnose einer akuten Promyelozyten-Leukämie gestellt, die umgehend chemotherapeutisch behandelt wurde. Insbesondere bei akuten Leukämien ist die sofortige Therapie prognostisch entscheidend.