· Fachbeitrag · Interdisziplinäre Medizin
Letale Abstoßung von Lungentransplantaten: Sind Parodontitis-Keime mitverantwortlich?
| Die chronische Abstoßungsreaktion, das Bronchiolitis-obliterans-Syndrom (BOS), ist ein häufiger Grund für das tödliche Scheitern einer Lungentransplantation: 50 bis 60 Prozent der Langzeitüberlebenden nach Lungentransplantation sind von dieser Komplikation betroffen, BOS stellt die hauptsächliche Todesursache dieser Patienten dar. Eine Pilotstudie an Schweizer Kliniken wies nun die Anwesenheit von parodontal pathogenen Keimen in Zahnfleisch und Lungen von BOS-Patienten nach und zeigt Zusammenhänge auf. |
Bei drei von acht Transplantationspatienten, die auf parodontale Markerkeime (A. actinomycetemcomitans, T. forsythia, P. gingivalis und T. denticola) untersucht wurden, befanden sich zwei oder mehr dieser Keime auch in der Lunge. Diese Patienten litten auch alle am Bronchiolitis-obliterans-Syndrom. In der Patientengruppe, die keinen oder nur einen Markerkeim in Zahnfleisch und Lunge aufwiesen, litt nur einer von fünf an BOS. [1]
PRAXISTIPP | Die Mundhöhle stellt wegen ihrer anatomischen Nähe zu den Atemwegen ein mögliches Reservoir für pathogene Keime dar. Gerade bei immungeschwächten Patienten könnten die inflammatorischen Eigenschaften dieser Keime potenziell große klinische Bedeutung haben. Darauf deuten auch andere Studien hin, über die „Zahnmedizin Report“ in der Vergangenheit berichtete. [2] |
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