· Fachbeitrag · Interdisziplinarität
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen in der Zahnarztpraxis
| Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) haben eine geschlechtsspezifische Prävalenz und ebensolche Beschwerdebilder. Beiden Geschlechtern gemeinsam sind orale Manifestationen, wie z. B. Candidiasis, Hyperplasien und Ulzerationen. Aus diesem Grund sollte die zahnärztliche Praxis entsprechende Aufklärung, Diagnostik und möglicherweise die Hinzuziehung eines Gastroenterologen im Blick haben. |
Geschlechtsspezifisches Auftreten
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) sind per definitionem schubweise wiederkehrende oder auch durchgehende entzündliche Erkrankungen des Darms. Als häufigste CED gelten Colitis ulcerosa (CU) und Morbus Crohn (MC) [1]. In Deutschland geht man von ca. 250.000 MC- und 400.000 CU-Betroffenen aus [2]. Während in Europa und den USA mehr Frauen an MC erkranken, sind es in Asien häufiger die Männer. Bei CU ist der geschlechtsspezifische Zusammenhang niedriger, jedoch erkranken bei den über 45-Jährigen mehr Männer [3].
Extraintestinale Beschwerden
CED gehen mit extraintestinalen Beschwerden einher. Davon sind häufiger Frauen betroffen, insbesondere an den Gelenken mit Arthralgie/Arthritiden, Hautveränderungen, wie z. B. Erythema nodosum, und Augenentzündungen wie Uveitis oder Iritis [1, 6]. Bei Männern dagegen sind die CED häufiger mit einer chronischen Gallengangentzündung oder Morbus Bechterew assoziiert [3‒5]. Für das Risiko von CED-Komplikationen gilt: Erkrankte Frauen erleiden häufiger Lungen-Komplikationen, Männer dagegen häufiger ein Kolon-Karzinom [3].
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