· Fachbeitrag · Läsionen
Nicht jeder „White Spot“ kann infiltriert werden
| White Spots sind demineralisierte Zonen in der Zahnhartsubstanz und gelten als Vorstufe zur Karies. An der Universität Graz wurde die Tiefe von White Spots mithilfe des elektronischen Diagnosegeräts Diagnodent 2190 ® (KaVo) gemessen und anschließend mittels der Infiltrationstherapie mit ICON ® behandelt. [1] |
- Peak-Werte des Diagnodent® zwischen 0 und 1 deuten auf gesunde Zahnsubstanz hin. Es hat also noch kein Demineralisationsprozess stattgefunden.
- Bei Werten zwischen 2 und 10 kann man von einer leichten Demineralisation mit eine maximalen Tiefe von 800µm sprechen.
- Maximalwerte zwischen 10 und 25 weisen auf eine mittlere Demineralisation mit einer Tiefe über 800µm hin.
- Diagnodentwerte über 25 sind als starke Demineralisation zu interpretieren.
Anhand der durch die Universität Graz gewonnenen Messdaten lässt sich eine eindeutige Korrelation feststellen, da die Ergebnisse der Infiltration umso besser abschnitten, je niedriger die Läsionstiefen waren ‒ und desto häufiger konnte auch eine ästhetische Verbesserung erzielt werden. Lag der Diagnodent-Wert unter 10, konnte bei 62 Prozent die natürliche Zahnfarbe wieder vollständig erreicht werden. Bei 33 Prozent war zumindest eine Verbesserung zu erkennen. Bei den restlichen 5 Prozent war keine Veränderung festzustellen.
PRAXISHINWEISE | Da ICON® bis zu einer Tiefe von 800µm penetrieren kann lässt sich schließen, dass ab einem zweistelligen Diagnodentwert die vollständige Maskierung der weißlichen Läsion nicht mehr zum Erfolg führt. Die in dieser Arbeit gewonnenen Werte können durchaus als Maßstab bei der Bestimmung der Läsionstiefe von White Spots mittels Diagnodent angesehen werden. |
Quelle
- [1] Scharnreitner L. Lässt sich mit Diagnodent im Rahmen der Infiltrationstherapie bei vestibulären Läsionen eine Korrelation zur Läsionstiefe bestimmen? Dissertation, Graz, 2013
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