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  • · Mikrobiologie

    H. pylori in der Mundhöhle: Passant oder Kolonisator?

    Bild: ©ustas - stock.adobe.com

    | Der pathogene Keim Helicobacter pylori (H. pylori), der den menschlichen Magen besiedeln kann, gilt als eine Ursache für Magenschleimhautentzündungen und kann die Entstehung von Krebs in Magen oder Dünndarm fördern. Nun vermuten Wissenschaftler, dass auch die Mundhöhle nicht nur eine Rolle bei der Übertragung spielt, sondern auch ein Reservoir für das Bakterium darstellt. Eine Untersuchung des Speichels von Betroffenen und Gesunden brachte neue Erkenntnisse. |

    Speichelproben von Infizierten und Nichtinfizierten

    Die Forscher analysierten den Speichel von Studienteilnehmern mit (n = 34) und ohne H.-pylori-Infektion des Magens (n = 24) hinsichtlich Struktur, Dichte und Zusammensetzung. Alle Probanden (20 bis 65 Jahre) hatten eine gute Mundhygiene ohne Vorliegen von Karies und auch keine speziellen Essgewohnheiten (z. B. viel scharfes Essen). Zwei Monate nach erfolgter Eradikation von H. pylori (vollständige Eliminierung eines Krankheitserregers aus dem Körper) stellten noch einmal 22 Probanden ihren Speichel zur Analyse zur Verfügung.

    H. pylori in der Mundhöhle bei fast der Hälfte aller Probanden nachweisbar

    Bei 12 von 34 nachweislich Infizierten wurde der pathogene Keim auch in der Mundhöhle nachgewiesen ‒ aber auch bei 11 von 24 Probanden ohne bekannte H.-pylori-Infektion sowie bei 15 von 22 Studienteilnehmern, die bereits eine Eradikation erhalten hatten. Bei Infizierten neigten die Keime in den H.-pylori-Proben zur Clusterbildung, während die Mikrobiota der nicht infizierten Probanden variabler zu sein schienen. Eine H.-pylori-Infektion des Magens scheint auch die bakteriellen Komponenten im Mund beeinflussen.