· Fachbeitrag · Mundhygiene
Antiseptische Mundspülungen können Mundtrockenheit auslösen oder verstärken
| Es ist möglich, dass Mundspüllösungen bei gefährdeten Patienten die Mundtrockenheit weiter verschlimmern oder gar auslösen können. Patienten, die mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen, leiden nicht selten unter medikamentenbedingter Mundtrockenheit. Ob sich solche Beschwerden auch als Nebenwirkung von regelmäßigen Spülungen mit einer Mundspüllösung ausbilden oder zur Verstärkung der Beschwerden in dieser Patientengruppe beitragen können, erforschten jüngst Wissenschaftler aus Frankreich. |
120 Patienten (60 davon mittleren Alters sowie 60 ältere Probanden), die täglich mindestens vier Medikamente einnahmen und damit ein erhöhtes Risiko einer medikamenteninduzierten Mundtrockenheit aufwiesen, nahmen an der Studie teil. 62,5 Prozent der Probanden litten nach eigenen Aussagen unter Mundtrockenheit. In der Patientengruppe mittleren Alters schienen diese Beschwerden unabhängig mit der regelmäßigen Mundspülpraxis (länger als zwei Wochen) verknüpft zu sein.
Als Wirkstoffe in Mundspülungen werden vor allem quaternäre Ammoniumverbindungen wie Chlorhexidin, Hexetidin oder Cetylpyridiniumchlorid (91,9 Prozent), aber auch Antiseptika wie Betain, Resorcinol, Triclosan, ätherische Öle oder Alkohol eingesetzt. Diese Stoffe zerstören die gesunde Balance in der Mundflora und damit auch den Biofilm, der für die Befeuchtung der Mundschleimhaut sorgt. Denn der Biofilm enthält unter anderem Schleimstoffe und Speichelglykoproteine mit Oligosaccharid-Seitenketten, die in der Lage sind, Wasser abzusondern und körpereigene Bakterien in einen Schutzfilm zu hüllen.
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