20.06.2017 · Fachbeitrag · Mundhygiene

Fluoridfreie Zahnpflege: regenerativ und antibakteriell dank anorganischem Polyphosphat

| Anorganisches Polyphosphat (Ca-polyP) in Zahncreme kann nicht nur kleine Defekte an Schmelz und Dentin ausgleichen. Mit einem funktionalen bzw. antibakteriellen Depot an aktiv löslichem polyP kann es auch effektiv sein gegen den Biofilm - insbesondere von Streptococcus mutans. |

Anorganisches Polyphosphat (polyP) kann in zweifacher Hinsicht die Zähne schützen, berichten Wissenschaftler der Universitäten Mainz und Tsinghua in Peking. Es sorgt zum einen für einen starken antibakteriellen Effekt gegen den kariogenen Keim Streptococcus mutans - und zum anderen für eine gute Regeneration in Form von amorphen Kalzium-Polyphosphat-Partikeln (100 bis 400 nm). Die Forscher beobachteten einen effizienten Reparatureffekt an Rissen und Spalten in Zahnschmelz und Dentin der Probanden.

Diese Studie untersuchte drei unterschiedliche Zusammensetzungen amorpher polyP-Mikropartikel: Ca-polyP (Kalzium), Zn-polyP (Zink) und Sr-poly-P (Strontium). Dabei wurde Ca-polyP als Komponent einer neu entwickelten Zahncreme getestet. Weitere Studien haben gezeigt, dass vor allem das lösliche polyP starke antibakterielle Eigenschaften hat - als Natriumsalz der polyP-Verbindung oder als Produkt des teilweisen Zerfalls der Mikropartikel durch die alkalische Phosphatase, die im Mund- und Rachenraum stattfindet.