Fachbeitrag · Oralbiologie
Kauen fördert das Denkvermögen
| Das Kauen ist kein rein mechanischer Vorgang, sondern ein sensorischer Vorgang, der bis tief in das zentrale Nervensystem hineinwirkt. Das erläutert Prof. Dr. med. Werner Götz, Leiter des Labors für Oralbiologische Grundlagenforschung der Universität Bonn. Er ist sich sicher: Kauen fördert den Stressabbau und hat im Alter einen positiven Einfluss auf kognitive Leistungen. |
Stomatognathes System und zentrales Nervensystem (ZNS) sind besonders eng miteinander gekoppelt. Dies hat u. a. entwicklungsgeschichtliche Gründe, da beinahe der gesamte Schädel einschließlich orofazialer Strukturen aus der kranialen Neuralleiste abstammt. Die kortikalen afferenten und efferenten Repräsentationen des Kausystems im Gyrus postcentralis und präcentralis umfassen große Areale und sind durch primäre und mehrere akzessorische Rindenfelder vertreten. Diese Felder wiederum besitzen mannigfaltige Verbindungen zu Kerngebieten und Arealen im Zwischenhirn, Hirnstamm und Kleinhirn, deren funktionelle Bedeutungen noch wenig bekannt sind.
Dank der Fortschritte im sog. Neuroimaging, der modernen funktionellen und strukturellen Bildgebung des ZNS, z. B. mittels nuklearmedizinischer Verfahren, der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) oder Diffusions-Tensor-Imaging (DTI) zur Darstellung von Faserbündeln, konnten jedoch in den letzten Jahren zahlreiche neue Befunde zur Interaktion zwischen Kauapparat und ZNS aufgezeigt werden, die auch für die Klinik von Bedeutung sind.
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