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  • · Fachbeitrag · Oralchirurgie

    Verlust wertvollen Hart- und Weichgewebes nach Extraktionen ‒ zum Teil vermeidbar

    | Der Verlust wertvollen Hart- und Weichgewebes nach Extraktionen ist laut Prof. Dr. Christoph Hämmerle, Zürich, durch geeignete kammerhaltende Maßnahmen zum Teil vermeidbar. Diese könnten als Baustein eines gewebeschonenden Konzepts verstanden werden, das sich zum Beispiel in der Füllungstherapie oder in der festsitzenden Prothetik bereits etabliert hat. |

     

    Hämmerle zitierte präklinische und klinische Studien, bei denen das Einbringen von stützendem Knochenersatzmaterial in die Alveole, in Kombination mit freien Schleimhauttransplantaten, zu sehr guten Ergebnisse geführt hat. In einer noch nicht publizierten Studie aus Hämmerles Klinik wurde das Kieferkammvolumen nach unterschiedlicher Therapie der Extraktionsalveolen mithilfe computergestützter Überlagerung verglichen. Mit der oben genannten Technik, alternativ unter Verwendung eines Bindegewebs-Ersatzmaterials anstelle der frei transplantierten Schleimhaut, konnte der Volumenverlust am wirksamsten reduziert werden. Entscheidend könne, so Hämmerle, wie nach Sofortimplantationen der weichgewebige Verschluss sein.

     

    Eine systematische Literaturübersicht der DGI bestätigt den Nutzen von kammerhaltenden Maßnahmen nach Extraktionen: Der in Millimeter gemessene horizontale Knochenabbau lässt sich demnach gegenüber der unbehandelten Kontrolle um durchschnittlich 59 Prozent reduzieren, vertikal ist sogar ein Gewinn an Knochenhöhe von 9 Prozent erzielbar. Empfehlungen für einzelne Techniken können aber aufgrund der aktuellen Datenlage noch nicht ausgesprochen werden.

     

    Quelle

    • C Hämmerle: Vortrag auf dem 25. DGI-Kongress, Dresden, 24.-26.11.2011
    Quelle: Ausgabe 02 / 2012 | Seite 8 | ID 31468070