· Fachbeitrag · Prävention
Fluoridlack im Milchgebiss kann Karies verhindern ‒ weiterer Nutzen unklar
| Fluoridlack trägt wirksam zur Remineralisierung der Zahnoberfläche bei und verhindert die Entstehung und das Fortschreiten von Karies. Speziell bei kleinen Kindern bietet der Einsatz von Fluoridlack Vorteile, weil er schnell aushärtet. Ob die Fluoridierung auch bei Zahnerhalt, Zahnschmerzen oder dentalen Abszessen Vorteile bietet, ist mangels aussagekräftiger Daten allerdings unklar. |
Wissenschaftler des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) extrahierten Ergebnisse aus 15 randomisierten kontrollierten Studien, in denen insgesamt 5.002 Kinder mit Fluoridlack behandelt wurden, während 4.705 Kinder keine Fluoridierung erhielten. In vielen Studien wurden zusätzlich zum Aufbringen von Fluoridlack weitere Maßnahmen zur Kariesprävention angeboten, z. B. Schulungen zur Mundhygiene, das Vorführen von richtigem Zähneputzen oder das Bereitstellen von Zahnbürsten und fluoridierter Zahnpasta. Die Nachbeobachtungszeit betrug meist 2, vereinzelt bis zu 3 Jahre.
Karies wurde als Endpunkt in jeder Studie untersucht, Nebenwirkungen in fast allen Studien. Weitere Endpunkte wie Zahnverlust, Zahnschmerzen, dentale Abszesse oder Zahnfleischentzündung (Gingivitis) waren nur selten Untersuchungsgegenstand. Daten hierzu zeigten keinen Unterschied zwischen Interventions- und Kontrollgruppe, sodass sich keine Aussagen über Vor- oder Nachteile der Fluoridlackapplikation ableiten ließen. Daten zur mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität fehlten ganz.
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