· Fachbeitrag · Studie
5 Sekunden, die Leben retten: Wie Luftanhalten das Infektionsrisiko minimiert
| Die COVID-19-Pandemie hat weltweit erhebliche Auswirkungen auf das tägliche Leben der Menschen. Die Übertragungswege des neuartigen Coronavirus wurden zunächst als Tröpfchen- und Kontaktübertragung identifiziert. Im Laufe der Zeit wurde jedoch auch die Übertragung durch luftgetragene Aerosolpartikel als eine der wahrscheinlichsten Übertragungswege erkannt. Um das Risiko einer Virusinfektion zu verringern, sind wirksame Schutzmaßnahmen von entscheidender Bedeutung. |
Risikominimierung bei Face-to-Face-Begegnungen: Wichtige Erkenntnisse aus einer japanischen Studie
In einer aktuellen Studie haben Forscher in Japan Experimente mit einer lebensgroßen, mobilen Gliederpuppe durchgeführt, um das Risiko einer Virusexposition während Face-to-Face-Begegnungen zu visualisieren und zu messen. Dabei wurden die aerodynamischen Eigenschaften mit und ohne Belüftung verglichen. Die Ergebnisse dieser Studie liefern wichtige Erkenntnisse über die wirksamsten Schutzmaßnahmen gegen SARS-CoV-2-Infektionen.
Das Risiko einer Virusexposition während Face-to-Face-Begegnungen
Die Forscher fanden heraus, dass die Anzahl der Aerosolpartikel innerhalb von 5 Sekunden nach Face-to-Face-Begegnungen ihren Höhepunkt erreichte und dann schnell abnahm, unabhängig davon, ob Belüftung vorhanden war oder nicht. Diese Beobachtung galt sowohl für Aktivitäten wie Gehen, Joggen, Laufen als auch für Sprinten. Je höher die Geschwindigkeit der Bewegung, desto geringer wurde dieser Höhepunkt. Dies könnte auf die erhöhte relative Geschwindigkeit zwischen ausgeatmeter Luft und Umgebungsluft zurückzuführen sein, die die Partikeldiffusion begünstigte. Darüber hinaus war die Anzahl der Aerosolpartikel unter belüfteten Bedingungen signifikant geringer als unter nicht belüfteten Bedingungen.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass bestimmte Maßnahmen innerhalb von 5 Sekunden nach Face-to-Face-Begegnungen das Risiko einer Virusinfektion effektiv reduzieren können. Zu diesen Maßnahmen gehören das Unterbrechen der Einatmung, das Einhalten eines physischen Abstands von mindestens 1 Meter und die Positionierung gegen den Wind. Diese Erkenntnisse können auch bei der Bewältigung des allgemeinen Risikos einer Übertragung von luftgetragenen Viren hilfreich sein.
Die Bedeutung des Unterbrechens der Einatmung
Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie ist, dass das Unterbrechen der Einatmung unmittelbar nach Face-to-Face-Begegnungen das Risiko einer Virusinfektion reduziert. Indem man für fünf Sekunden die Luft anhält, kann man verhindern, dass potenziell infektiöse Aerosolpartikel eingeatmet werden. Diese Maßnahme ist einfach umzusetzen und erfordert keine zusätzlichen Hilfsmittel.
Der Einfluss des physischen Abstands
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der physische Abstand zwischen Personen während Face-to-Face-Begegnungen. Eine Distanz von mindestens einem Meter verringert das Risiko einer Übertragung durch Aerosolpartikel erheblich. Dieser Abstand ermöglicht eine gewisse Verdünnung der Partikel in der Luft und reduziert die Wahrscheinlichkeit einer direkten Exposition.
Die Positionierung gegen den Wind
Die Positionierung gegen den Wind kann ebenfalls dazu beitragen, das Risiko einer Virusinfektion zu verringern. Indem man sich gegen den Wind positioniert, wird die Wahrscheinlichkeit verringert, dass ausgeatmete Aerosolpartikel in die Atemwege anderer Personen gelangen. Dies ist besonders wichtig in Umgebungen mit begrenzter Belüftung, wie zum Beispiel in Innenräumen.
Belüftung als wirksame Maßnahme
Die Studie zeigt deutlich, dass Belüftung eine wirksame Maßnahme zur Reduzierung des Risikos einer Virusinfektion darstellt. Unter belüfteten Bedingungen wurde eine signifikant geringere Anzahl von Aerosolpartikeln festgestellt. Dies liegt daran, dass eine gute Belüftung die Konzentration der Partikel in der Luft verdünnt und somit das Risiko einer Exposition verringert.
Weitere Schutzmaßnahmen
Neben den bereits genannten Maßnahmen gibt es weitere wichtige Schutzmaßnahmen gegen SARS-CoV-2-Infektionen. Dazu gehören regelmäßiges Händewaschen mit Seife und Wasser, das Tragen von Masken, insbesondere in Innenräumen und in Situationen, in denen der physische Abstand nicht eingehalten werden kann, sowie die Einhaltung der Hygieneregeln, wie das Vermeiden von Berührungen des Gesichts und das Abdecken von Mund und Nase beim Husten oder Niesen.
Fazit
Die Studie liefert wertvolle Erkenntnisse über die wirksamsten Schutzmaßnahmen gegen SARS-CoV-2-Infektionen. Das Unterbrechen der Einatmung, das Einhalten eines physischen Abstands von mindestens einem Meter und die Positionierung gegen den Wind sind effektive Maßnahmen, um das Risiko einer Virusinfektion während Face-to-Face-Begegnungen zu reduzieren. Belüftung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Risikominderung. Neben diesen Maßnahmen sollten auch weitere Schutzmaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und das Tragen von Masken beachtet werden, um eine umfassende Verteidigung gegen das Coronavirus zu gewährleisten. Indem wir diese Maßnahmen konsequent umsetzen, können wir dazu beitragen, die Verbreitung von COVID-19 einzudämmen und unsere Gemeinschaften zu schützen.
Quelle