· Article · Tauch- und Flugmedizin
Taucher, Fallschirmspringer, Vielflieger ‒ ihre Zähne stehen unter Druck
| Taucher, Vielflieger, Fallschirmspringer, Bergsteiger, Caissonarbeiter im Senkkasten, aber auch Patienten unter hyberbarer Sauerstofftherapie haben eines gemeinsam: Sie sind starken, schnellen Druckwechseln ausgesetzt. Das kann auch schmerzhaft auf die Zähne gehen und im schlimmsten Fall sogar Restaurationen zerstören. Der Ausschluss dentaler Pathologien und die Vermeidung retentiver Rekonstruktionsmaterialien sind deshalb wichtige Faktoren in der zahnmedizinischen Prävention von Barodontalgien und dentalen Barotraumen. |
Die Druckunterschiede in Zahlen
Der Kabinendruck von Linienmaschinen wird durch die Klimatechnik künstlich auf etwa 75 Prozent des Atmosphärendrucks, entsprechend ca. 750 Hektopascal (hPa), gehalten. Man hat also in der Kabine das Gefühl, sich auf 2.500 m zu befinden. Im Steigflug sinkt der Kabinendruck um etwa -18,5 hPa pro Minute, im Sinkflug wird er um +11 hPa pro Minute wieder auf den Atmosphärendruck erhöht. [1]
Beim Fallschirmspringen sinkt der Luftdruck bis zum Erreichen der Sprunghöhe um rund 400 hPa, um dann innerhalb einer Minute Freifall wieder um +275 hPa anzusteigen. Und beim Sporttauchen können sich bei der empfohlenen maximalen Tauchtiefe von 30 Metern rund 3.000 hPa Druckunterschied aufbauen ‒ meist schnell beim Abtauchen. Der Druckabfall beim langsameren Aufsteigen liegt bei den empfohlenen Dekompressionszeiten zwischen +120 hPa/min (aus 20m) und +50 hPa/min (aus 30 m Tiefe).
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