· Fachbeitrag · Tumortherapie
Neue OP-Technik: Speicheldrüse einmal in den Unterarm und zurück
| Eine neue Operationstechnik erspart Patienten mit Tumoren im Kopf- und Halsbereich die unangenehme Mundtrockenheit nach einer Bestrahlung. Bei der weltweit erstmals durchgeführten Methode wird vor der Bestrahlung eine Speicheldrüse in den Unterarm der Patienten verpflanzt und später wieder zurückverpflanzt. |
Bei bösartigen Tumoren im Kopf- und Halsbereich ist in der Regel eine intensive Radiotherapie notwendig, die eine dauerhafte Schädigung der Speicheldrüsen als Nebenwirkung mit sich bringt. Obwohl auch die Radiotherapie deutlich schonender geworden ist und speziell die Ohrspeicheldrüsen effektiv aussparen kann, ist dies bei den Unterkieferspeicheldrüsen bislang nicht möglich. Um Abhilfe zu schaffen, hat der Würzburger HNO-Experte Prof. Rudolf Hagen eine mikrochirurgische Operationstechnik entwickelt, um bei den Patienten zumindest eine der sechs großen Speicheldrüsen voll funktionsfähig zu erhalten. Dabei wird das etwa sechs Zentimeter lange Organ vor der Strahlentherapie entnommen und in den Unterarm verpflanzt. „Wir schließen die Speicheldrüse dort an die Blutgefäße an und legen ihren Ausführungsgang nach außen an die Hautoberfläche“, schildert Hagen. „So kann der weiterhin produzierte Speichel in einen kleinen, auswechselbaren Auffangbeutel fließen.“ Nach der Bestrahlung wird die Drüse dann wieder in den Hals zurück implantiert. Diese Rückverpflanzung ist laut Hagen der schwierigste Teil der Operationsmethode, denn das Zielgewebe ist nach der Bestrahlung narbenartig verändert.
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