· Fachbeitrag · Unerwünschte Nebenwirkungen
Nebenwirkungen: Wenn Medikamente gegen Knochenabbau den Kieferknochen zerstören
| In Deutschland steigt die Zahl der Menschen, bei denen Medikamente zur Behandlung der Osteoporose schwere Komplikationen am Kiefer auslösen. Denn mehr als eine Million Menschen in Deutschland werden mit Medikamenten behandelt, die einen Knochenabbau im Alter - die Osteoporose - verhindern sollen. Ein zweites Einsatzgebiet dieser Präparate sind Knochenmetastasen bei Krebspatienten. Achten Sie bei solchen Patienten also auf die Medikation! |
Paradoxe Nebenwirkungen knochenschützender Medikamente
Am häufigsten werden die Wirkstoffe Alendronsäure, Risedronsäure, Ibandronsäure und Zoledronsäure angewandt, die zu den Bisphosphonaten gehören. Eine noch selten genutzte Alternative ist der Antikörper Denosumab, der seit 2010 zugelassen ist. Interessanterweise greift auch dieser den Kieferknochen an. „Die Medikamente können Knochenbrüche verhindern und bei Krebspatienten die Knochenzerstörung bremsen. Der Nutzen von Bisphosphonaten und Denosumab steht deshalb außer Zweifel “, sagt Prof. Dr. med. Tim Pohlemann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie DGCH.
Auch die Verträglichkeit der Medikamente ist in der Regel gut. Allerdings kann eine gravierende Komplikation eintreten, die zunehmend die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen beschäftigt: „Es beginnt mit Schmerzen und Schwellungen im Bereich des Kieferkamms“, berichtet Dr. med. Dr. med. dent. Michael Ehrenfeld (LMU München). „Daraus können sich Abszesse und Fisteln bilden, aus denen Sekrete, beispielsweise Eiter, fließen.“ Eine Röntgenaufnahme zeigt dann, dass Teile des Knochens abgestorben sind.
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