· Fachbeitrag · Verfahren zur Bisshebung
Gesteuerte minimalinvasive Bisshebung mit palatinalen Plateaus
| Zahnoberflächenverlust durch Abrasion, Attrition, Erosion oder Karies lässt oft den okklusalen Platzmangel als Limitation der Behandlungsmöglichkeiten erscheinen. Durch den Verlust vertikaler Dimension wird eine konventionelle Behandlung mit umfangreicher Prothetik (Überkronung) einer Vielzahl von Zähnen zu einem aufwendigen und riskanten Unterfangen. Die Literatur zeigt aber, dass Bisserhöhungen von wenigen Millimetern problemlos von den Patienten toleriert werden. Horst Landenberger, Bad Soden, stellt ein Konzept vor, das sich durch einen überschaubaren und für den Patienten finanziell tragbaren Aufwand für die Umsetzung in die Praxis eignet. |
Vertikaler Platzmangel kann in der Dentition anterior oder distal oder anterior und distal bestehen. Zahnoberflächenverlust kann den Ober- und den Unterkiefer oder beide betreffen. Somit zeigt sich in der Praxis eine Vielzahl verschiedener Problemstellungen. Eine Bisserhöhung als therapeutisches Endziel soll aber immer nur dann durchgeführt werden, wenn aus medizinischen Gründen oder aus ästhetischen Überlegungen ein Handlungsbedarf vorliegt. Altersgemäße Abrasion/Attrition dürfte in den wenigsten Fällen eine Indikation zur Behandlung darstellen.
Das Konzept „Palatinale Plateaus“
Im Mittelpunkt des von Horst Landenberger vorgestellten Konzepts stehen sogenannte „palatinale Plateaus“, die als Kompositstufen bzw. Aufbauten an die Palatinalflächen der oberen Frontzähne angebracht werden. Die entstehende Nonokklusion im Seitenzahngebiet wird entweder sofort prothetisch genutzt oder ‒ wenn dort kein Handlungsbedarf besteht ‒ die Reorganisation der Okklusion durch Elongation der Alveolarfortsätze/Zähne abgewartet. Dies mag zunächst überraschen ‒ ist aber in der durch die Arbeiten von Dahl, Krogstad und Karlsen aus Oslo als Teil des Dahl-Konzepts seit 1975 in der angelsächsischen und skandinavischen Literatur und in der Kieferorthopädie seit Jahrzehnten bekannt und abgesichert. [1]
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