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  • · Fachbeitrag · ZR-Fachgespräch

    „Die Bedeutung der Mundgesundheit bei Pflegebedarf ist immens!“

    | Es gibt viele Möglichkeiten, Mundgesundheit und Wohlbefinden von Senioren zu verbessern. Hier stehen Praxen angesichts des demografischen Wandels vor großen Herausforderungen. Dr. med. dent. Elmar Ludwig gründete zusammen mit Dr. med. dent. Horst Gebhardt bereits im Jahr 2005 in Ulm den Arbeitskreis Pflegezahnheilkunde und hat sich seitdem insbesondere den Menschen mit Unterstützungsbedarf verschrieben. Denn gerade bei ihnen ist es wichtig, die Mundgesundheit aufrechtzuerhalten, da sonst die Gebrechlichkeit schnell voranschreiten kann. Im Gespräch mit dem ZR gibt uns Dr. Ludwig zahlreiche Tipps und Erläuterungen zur Behandlung dieser Patientengruppe. |

     

    Frage: Herr Dr. Ludwig, aufgrund der demografisch bedingten Morbidität der Bevölkerung in Deutschland, den aktuellsten Zahlen zufolge sind in Deutschland ca. 5 Mio. Menschen pflegebedürftig, wird auch die zahnärztliche Betreuung von Patienten außerhalb der Praxis wichtiger. Dabei gibt es einiges zu beachten ‒ was sind aus Ihrer Sicht die Knackpunkte?

     

    LUDWIG: Wenn die „Pflegekarriere“ beginnt, reißt der Faden der zahnärztlichen Betreuung häufig ab. Bevor wir über die Betreuung außerhalb der Praxis sprechen, sollten wir nicht vergessen: Über die Hälfte dieser Menschen hat Pflegegrad 1 oder 2 und könnte ohne größeren Aufwand in die Praxis kommen. Deshalb sollten wir jede Gelegenheit auch in der Praxis nutzen, die Mundgesundheit zu verbessern. Gute Mundgesundheit stabilisiert die allgemeine Gesundheit und beugt dem Fortschreiten der Gebrechlichkeit vor. Der Gesetzgeber hat für vulnerable Patientengruppen mit den präventionsorientierten Leistungen Mundgesundheitsstatus, individueller Plan, Mundgesundheitsaufklärung sowie Zahnsteinentfernung zweimal im Jahr zulasten der GKV wichtige Weichen gestellt. Der G-BA hat dazu übrigens Informationsmaterialien entwickelt [1]. Ausdrucken, aufhängen und auslegen ‒ so einfach kann es sein. Und ganz wichtig: Diese Leistungen können in der Häuslichkeit, in der Pflegeeinrichtung, aber eben auch in der Praxis erbracht werden.