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  • 30.11.2010 | Aktuelle Statistik/Trendbericht

    Deutliche Unterschiede bei den Zahnvorsorgeuntersuchungen

    Im telefonischen Interview wurden die Studienteilnehmer gefragt, ob sie in den letzten zwölf Monaten an einer Zahnvorsorgeuntersuchung teilgenommen haben. Etwa drei Viertel der Befragten (74,1 Prozent) geben an, eine solche Untersuchung in den letzten 12 Monaten wahrgenommen zu haben. Die wichtigsten Ergebnisse:  

     

    • Mehr Frauen als Männer (78,4 versus 69,5 Prozent) nehmen diese Leistung des Gesundheitssystems in Anspruch. Diese geschlechtsspezifsche Differenz zeigt sich in allen Altersgruppen.
    • Bis zum Rentenalter (< 65 Jahre) steigt die Inanspruchnahme der Zahnvorsorgeuntersuchung bei Frauen und Männern stetig an.
    • In der Altersgruppe ab 65 Jahren ist ein Rückgang zu verzeichnen. Die Inanspruchnahme liegt bei beiden Geschlechtern unter derjenigen der jungen Erwachsenen (18 bis 29 Jahre).
    • In allen Altersgruppen ist ein Gradient der Inanspruchnahme entsprechend dem Bildungsniveau erkennbar: Frauen und Männer der unteren Bildungsgruppe nehmen die Vorsorgeuntersuchung deutlich seltener in Anspruch als Angehörige mittlerer und oberer Bildungsgruppen.
    • Am stärksten ist das Vorsorgeverhalten bei 45- bis 64-jährigen Frauen aus der oberen Bildungsgruppe ausgeprägt, am schwächsten bei Männern der unteren Bildungsgruppe ab 65 Jahre.
    • Bei Frauen aus Brandenburg liegt der Anteil der Teilnehmerinnen an Vorsorgeuntersuchungen über dem Bundesdurchschnitt, im Saarland darunter. Bei Männern werden Zahnvorsorgeuntersuchungen in Sachsen und Sachsen-Anhalt/Thüringen häufiger als im Bundesdurchschnitt wahrgenommen.

     

    Praxistipp  

    Der Rückgang des Vorsorgeverhaltens bei Männern und Frauen ab 65 Jahren ist möglicherweise durch zunehmende Zahnlosigkeit und damit einhergehender veränderter Einstellung zur Notwendigkeit der Vorsorgeuntersuchung begründet. Es sollte deshalb stärker darauf hingewiesen werden, dass die zahnärztliche Kontrollunter-suchung auf Erhaltung und Förderung der Mundgesundheit gerichtet ist und sich nicht auf Zähne und Zahnhalteapparat reduziert.  

    • Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes: Daten und Fakten. Ergebnisse der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell 2009“, Berlin, September 2010

     

    Literatur