01.07.2006 | Allgemeine Zahnheilkunde
Bakterien in Tumorgewebe – was sagt das aus?
Britische Forscher haben in Tumoren von Patienten mit Mundkrebs Bakterien entdeckt. Der Fund stützt die bereits früher aufgestellte These, die Mikroorganismen könnten an der Krebsentstehung beteiligt sein.
Bereits aus früheren Studien gibt es Hinweise darauf, dass verschiedene Viren oder auch Bakterien aus dem Speichel an der Entstehung dieser bösartigen Gewebeveränderungen beteiligt sein könnten. Aus diesem Grund untersuchten Hooper und seine Kollegen an der Universität von Cardiff nun Gewebeproben von Patienten, die an Mundkrebs erkrankt waren und sich deshalb einer Operation unterziehen mussten. Im Laufe dieser Operation wurden Proben aus dem Inneren der Tumoren und – falls möglich – auch von der über dem Tumor liegenden Schleimhaut sowie gesundem Gewebe entnommen.
Die Wissenschaftler fanden und identifizierten im Inneren des Tumorgewebes tatsächlich eine Vielzahl von Bakterien, wovon einige wahrscheinlich sogar neuen Arten angehören. Einige Arten fanden sich dabei nur in dem Tumorgewebe, andere nur in gesundem Gewebe. Ob die Bakterien allerdings tatsächlich die Tumorbildung verursachen oder erst später in das entartete Gewebe eindringen, können die Wissenschaftler bislang nicht sagen.
S J Hooper, S J Crean, M A O Lewis, D A Spratt, W G Wade, M J Wilson: Viable Bacteria Present within Oral Squamous Cell Carcinoma Tissue; Journal of Clinical Microbiology, 2006, 44 (5): 1719-1725
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