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  • 25.03.2010 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Chipping - was tun, wenn die Keramik abgeplatzt ist?

    Nach Berichten von klinischen Studien zu zirkonbasiertem festsitzendem Zahnersatz scheinen Chipping-Raten in der Verblend-Keramik mit teilweise bis zu 50 Prozent wesentlich höher zu sein als bei der konventionellen Metall-Keramik. Chipping kann sowohl mit „abplatzen“ im Sinne einer Adhäsionsfraktur als auch mit „abschilfern“ oder „abschuppen“ im Sinne einer Kohäsionsfraktur übersetzt werden. Die derzeitigen Diskussionen betreffen hauptsächlich Kohäsionsfrakturen, das heißt ein Abschilfern von mehr oder weniger großen Arealen innerhalb der Verblend-Keramik.  

     

    Trotz unterschiedlicher Materialeigenschaften von metall- und zirkon-gestützten Systemen wird häufig die gleiche Verarbeitung und Vorgehensweise durchgeführt, obwohl eine werkstoffspezifische keramikgerechte Adaptation der Verarbeitungsvorschriften erfolgen sollte: Präparation, Gerüstgestaltung, Aufbrennprozesse und Nachbearbeitung sind Faktoren, die den Erfolg beeinflussen. Lesen Sie dazu auch den Beitrag „ZrO2-Keramik in Praxis und Labor - so vermeiden Sie Misserfolge“ aus dem „Zahnmedizin Report“ Nr. 2/2010 im Online-Archiv unter www.iww.de.  

     

    Wenn es trotz größter Sorgfalt dennoch zu einem Misserfolg kommt, sollte man ihn bewerten und abwägend mit dem Patienten besprechen. Geringfügige Substanzverluste lassen sich gut glätten und polieren, während etwas ausgeprägtere Formen dahingehend überprüft werden müssen, ob sie ästhetik- bzw. funktionsrelevant sind. Beide Klassen sollten immer wieder im Hinblick auf einen etwaigen Schadensfortschritt überprüft werden. Bei extremen Verlusten ist in Absprache mit dem Patienten zu überlegen, ob eine komplette Erneuerung sinnvoll ist.  

     

    Chipping-Klassifikation nach Pospiech

    Klasse  

    Ausmaß  

    Konsequenz  

    1  

    minimal, kaum sichtbar  

    Polieren  

    2  

    mit bloßem Auge erkennbar,  

    nicht funktionsrelevant  

    Polieren  

    3  

    Frontzahnbereich: mit bloßem Auge erkennbar, ästhetisch relevant, formverändernd  

    ggf. Reparatur mit Komposit  

    4  

    Seitenzahnbereich: mit bloßem Auge erkennbar, im okklusionstragenden Bereich  

    ggf. Reparatur, je nach Ausmaß auch Ersatz  

    5  

    massive Chippings, auch weiter-  

    gehende kleinere Chippings  

    Austausch oder Reparatur mittels  

    adhäsiver Befestigung des erhaltenen Chips oder eines Keramik-Veneers