27.09.2010 | Allgemeine Zahnheilkunde
Implantat versus Endo: Kann und darf man vergleichen?
Das Erfolgskriterium in der Implantologie ist ein anderes als in der Endodontologie: Während in zahlreichen Implantat-Studien das Überleben der Implantate („survival“) als Erfolgskriterium herangezogen wird, ist dies beim wurzelkanalbehandelten Zahn die klinische und radiologische Unauffälligkeit („endodontic success“). Die Erfolgsaussichten für wurzelkanalbehandelte Zähne mit Kronenversorgung sind also geringer als für Implantate, die Überlebenswahrscheinlichkeit hingegen ist gleich, stellt Weiger (Universität Basel) klar.
So zitiert er aus dem finnischen Implantatregister, dass für Implantate, die zwischen 1994 und 2005 in Finnland gesetzt wurden (vor allem unter Praxisbedingungen), eine Verlustrate von 25 Prozent nachgewiesen wurde. Demgegenüber liegt die Erfolgsrate eines wurzelkanalbehandelten Zahns bei 80 bis 95 Prozent bei Initialbehandlung und bei 50 bis über 90 Prozent bei Revisionen.
Einer neueren Studie aus London zufolge liegt die endodontologische Erfolgsrate für Initialbehandlungen bei lediglich 75 Prozent. Hauptgrund für einen Misserfolg ist dabei aber eine fehlende definitive postendodontische Versorgung. Die gleiche Studiengruppe ermittelte eine gepoolte Erfolgsrate von 77 Prozent für Zähne mit apikaler Aufhellung. Für Revisionen habe sich das Einhalten der Wurzelkanalanatomie als entscheidendes Erfolgskriterium herausgestellt. So liege die Erfolgsaussicht bei Revision von Zähnen mit veränderter Wurzelkanalmorphologie und apikaler Aufhellung lediglich bei 40 Prozent.[2]
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