01.07.2011 | Allgemeine Zahnheilkunde / Implantologie
Periimplantitis: Raucher bleiben Risikopatienten
Auch wenn das Implantat einheilt, bleiben Raucher Risikopatienten. Bei ihnen diagnostizieren die Ärzte häufiger eine Periimplantitis. Eine Fülle wissenschaftlicher Studien belegt, dass Rauchen den Erfolg einer Implantatbehandlung beeinträchtigen kann. So berichtet jetzt beispielsweise eine Forschergruppe der Universität Manchester, dass Raucher binnen fünf Jahren nach einer Implantatbehandlung doppelt so viele Implantate verlieren wie Nichtraucher. Die Wissenschaftler hatten dazu über 1.500 Implantatpatienten (1.100 Nichtraucher und 549 Raucher) untersucht. Laut der Untersuchung betrug die Verlustquote nach fünf Jahren bei Nichtrauchern 2,9 Prozent und bei Rauchern 5,5 Prozent. [1]
„Rauchen fördert Entzündungsprozesse im Mund und erschwert die Wundheilung", erklärt Prof. Dr. Hendrik Terheyden, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie und Chefarzt der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie am Roten Kreuz Krankenhaus Kassel. Die Schadstoffe im Tabakrauch steigern das Risiko von Entzündungen des Zahnhalteapparates um das Zwei- bis Sechsfache und können Komplikationen bei der Einheilung eines Implantats verursachen.
„Nikotin verengt die Blutgefäße und verschlechtert so die Blutversorgung im Zahnfleisch", sagt Terheyden. „Dies beeinträchtigt die Wundheilung nach einer Implantation und die Einheilung von Knochengewebe, wenn ein geschrumpfter Kieferknochen vor einer Implantation zunächst aufgebaut werden muss." [2]
Praxistipp der Deutschen Gesellschaft für Implantologie
Wer eine Woche vor einer Implantatbehandlung mit dem Rauchen aufhört und nach der Operation acht Wochen lang auf Nikotin verzichtet, kann sich über Einheilraten freuen, die mit jenen von Nichtrauchern vergleichbar sind. „Nach dieser Zeit sind Patienten auch auf einem guten Weg zum Nichtraucher“, sagt Professor Terheyden. Wer dennoch wieder rückfällig wird, sollte seinen Tabakkonsum unbedingt auf fünf Zigaretten pro Tag beschränken. Hinzu kommen muss eine engmaschige Überwachung der Mundgesundheit im Drei-Monats-Rhythmus, damit Komplikationen frühzeitig erkannt und behandelt werden können. |
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