01.07.2011 | Allgemeine Zahnheilkunde
Interdisziplinäre Sprechstunde für Präkanzerosen - eine ernüchternde Bilanz
1976 wurde in Halle an der Saale eine interdisziplinäre Sprechstunde für Präkanzerosen der Mundschleimhaut eingeführt, an der neben onkologisch ausgebildeten Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen auch Dermatologen und Zahnärzte beteiligt waren. Dabei wurde eng mit der Pathologie zusammengearbeitet.
Prof. Dr.Lutz Tischendorf, niedergelassener MKG-Chirurg in Halle, zieht eine ernüchternde Bilanz: Inwieweit mittels einer Präkanzerosenbetreuung tatsächlich die erhoffte frühzeitigere Diagnosestellung beim Mundhöhlenkrebs erreicht wird oder ob das nur ein Wunschtraum ist, bleibt so lange zu diskutieren wie sich die Krebsrisiko-Populationen ihr entziehen.
In der Niederlassung ist die Betreuung von Patienten mit oralen Präkanzerosen ökonomisch nicht attraktiv, selbst wenn im KZV-Sektor ein Anreiz durch Einführung der Gebührenordnungsnummer 05 gesetzt wurde (Gewinnung von Zellmaterial aus der Mundhöhle: 20 Punkte). Im KV-Bereich unterliegt sie komplett den Streichungen im Rahmen des Regelleistungsvolumens.
- L Tischendorf: 1976 bis 2011 - 35 Jahre Betreuung von Präkanzerosen der Mundschleimhaut an der Universität und in der Niederlassung: Erfahrungen und Schlussfolgerungen. 61. Jahreskongress der DGMKG Bamberg, 16.-18. Juni 2011
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