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  • 30.11.2010 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Karzinome in der Mundhöhle werden immer häufiger - und HPV spielt eine Rolle

    Das humane Papillomvirus (HPV) verursacht auch Karzinome des Pharynx und der Mundhöhle. Die Zahlen nehmen stark zu. Weltweit erkranken dem aktuellen Globocan-Report der WHO zufolge jedes Jahr etwa 440 000 Menschen an einem Karzinom der Mundhöhle und des Pharynx, 223 000 sterben an den Folgen. Die häufigsten Auslöser dieser Karzinome sind Tabak- und Alkoholkonsum. Doch immerhin 15 bis 20 Prozent aller Kopf-Hals-Tumoren sind mit einer HPV-Infektion (humane Papillomviren) assoziiert. [1]  

     

    Insgesamt ist zu beobachten, dass die Inzidenz HPV-assoziierter Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-Bereich zunimmt. Es gebe Hinweise, dass diese Entwicklung vor allem im Zusammenhang mit Oralsex steht, so die WHO. Dabei sind die Industrienationen besonders betroffen: In den USA lassen sich bereits bei 70 Prozent der Tonsillenkarzinome auch HPV in den Gewebeproben nachweisen, in Europa bei etwa 65 Prozent: In den 1970er Jahren lag die Inzidenz bei etwa 23 Prozent, zwischen 2000 und 2007 bereits bei 79 Prozent. [2]  

     

    Nach Angaben von Dr. Michael Pawlita (Deutsches Krebsforschungsinstitut Heidelberg) infizieren HPV im Kopf-Hals-Bereich bevorzugt die Tonsillen, die Mundhöhle und den Larynx. Oropharynx-Karzinome nehmen ihren Ausgang von der Gaumen- oder Zungengrundtonsille.  

     

    • [1] WHO/ICO Information Centre on HPV and Cervical Cancer (HPV Information Centre): Human Papillomavirus and Related Cancers in Germany. Summary Report 2010, online veröffentlicht