26.05.2009 | Allgemeine Zahnheilkunde
Kiefernekrosen durch Aclasta®/Zometa®: Kieferchirurgen sind besorgt
Seit 2003 wird das Auftreten von Kiefernekrosen nach Zahnextraktion in Verbindung mit der Gabe von Animobisphosphonaten beschrieben. Kiefernekrosen treten fast ausschließlich in Verbindung mit der Gabe von Zoledronsäure auf. Da ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Nekrosen und der applizierten Gesamt-dosis gesehen wird, betrachten Aachener Wissenschaftler die aktuelle Markteinführung von Zoledronsäure (Aclasta® bzw. Zometa®, beide Novartis) zur Osteoporoseprophylaxe mit Sorge.
Insgesamt konnten bei 15 von 169 Patienten (9 Prozent) dreier onkologischer Schwerpunktpraxen und Unikliniken bisphosphonat-assoziierte Kiefernekrosen gefunden werden. Das am häufigsten verwendete Aminobisphosphonat war Zoledronsäure. 47 Prozent der Patienten erhielten dies isoliert, bei weiteren 20 Prozent war Zoledronsäure im Wechsel mit anderen Bisphosphonaten gegeben worden. 13 Prozent hatten Aredia®, 20 Prozent Bondronat® erhalten. Kiefernekrosen entstanden zu je 50 Prozent nach Zahnextraktion oder spontan. Meist war der Unterkiefer betroffen, in 20 Prozent der Fälle Ober- und Unterkiefer.
- F Gerhards et al.: Prospektive Kohortenstudie zu möglichen Kofaktoren der bisphosphonatassoziierten Kiefernekrosen; 59. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Kieferchirurgie, Wiesbaden, 21.-23. Mai 2009