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  • 28.06.2010 | Allgemeine Zahnheilkunde / Kinderzahnheilkunde

    Pulpotomie: Ein Plädoyer für aldehydfreie Behandlungskonzepte

    Insbesondere die Pulpotomie stellt eines der wichtigsten, wenn auch seit Jahrzehnten kontrovers diskutierten Verfahren zur Versorgung des im kariösen Dentin perforierten Pulpagewebes bei symptomfreien Milchmolaren dar. Diese prospektive klinische Studie verglich zwei unterschiedliche aldehydfreie Behandlungskonzepte: Preservation mit Eisensulfat/IRM® versus Regeneration mit MTA weiß/grau.  

     

    Insgesamt wurden 153 stark kariöse erste und zweite Milchmolaren bei 102 Kindern im Alter von durchschnittlich 5,4 Jahren mit einer Pulpotomie therapiert. 127 Zähne konnten nach 12 Monaten klinisch und 120 zusätzlich radiologisch nachuntersucht werden.Klinisch wurde kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Behandlungskonzepten sowie den drei verwendeten Materialien festgestellt. Alle drei Materialien zeigten hervorragende klinische Erfolgsraten. Von den beiden miteinander verglichenen Behandlungskonzepten erwies sich bezüglich der radiologischen Erfolgsrate das Verfahren der Regeneration mit MTA als überlegen gegenüber dem Verfahren der Preservation mit Eisensulfat.  

     

    Aufgrund seiner Biokompatibilität, der Fähigkeit zur Induktion von Hartgewebe inklusive Regeneration des verbleibenden Pulpagewebes und der Abdichtungsqualität gegenüber Mikroleakage scheint sich MTA als Pulpotomiematerial der Wahl für die Zukunft zu qualifizieren. Der Gebrauch von Formocresol als „Goldstandard“ sollte zugunsten biokompatibler Materialien aufgegeben werden, folgert die Autorin.  

     

    • C Kleinmayer-Möser: Vergleich unterschiedlicher Wirkstoffe bezüglich ihrer Effizienz bei der Pulpotomie von stark kariösen Milchmolaren. Dissertation an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 2010