26.08.2010 | Allgemeine Zahnheilkunde / Laserzahnheilkunde
Kann man Bakterien mit dem Femtosekundenlaser selektiv abtöten?
Ein Femtosekundenlaser zur selektiven Bakterienabtötung und damit zur Anwendung im Bereich der Zahnmedizin ist derzeit noch nicht ausgereift, folgert Haertel aus Versuchen. Damit widerspricht er US-amerikanischen Forschern, die postulieren, eine revolutionäre Methode gefunden zu haben, mit der Mikroorganismen selektiv durch einen Nahinfrarot-Femtosekundenlaser inaktiviert werden können, während humane Zellen überleben. [1]
Tsen et al. gehen davon aus, dass durch die sogenannte Raman-Streuung strukturelle Zusammensetzungen von Proteinmänteln oder Membranen verändert werden. Viren, Bakterien und menschliche Zellen sind unterschiedlich empfindlich: Bei Bakteriophagen liegt die Inaktivierungsschwelle bei einer Leistungsdichte von 60 MW/cm², bei E. coli bei 900 MW/cm², bei Jurkat-T- Zellen hingegen bei 22.000 MW/cm². [2]
Die Untersuchung an der Ludwig-Maximilians-Universität München konnte diese Hypothese nicht belegen. Eine Nutzung des Raman-Effekts zur Desinfektion tiefer Zahntaschen ist zur Zeit nicht praktikabel, so die Autorin.
- [1] U Haertel: Über die selektive Abtötung von Bakterien durch Femtosekunden-Laserimpulse. Dissertation an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 2010.
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