28.04.2010 | Allgemeine Zahnheilkunde
Niedrigabrasive Pulverstrahltechnik bei Parodontitis und Periimplantitis
Die supra- und subgingivale Entfernung des Biofilms ist sowohl in der Initialtherapie als auch in der Nachsorgephase („Recall“) ein zentraler Bestandteil der Parodontitistherapie.
Hierfür wurde ein niedrigabrasives Luft-Pulver-Wasserstrahlsystem entwickelt, das eine zeitsparende und für den Patienten angenehme Behandlung ermöglicht. Es basiert auf einem Strahlmedium, das aus Kristallen der Aminosäure Glycin mit einer Korngröße von etwa 60 µm besteht. Dieses Abrasivum (Clinpro Prophy Powder®) lässt sich in nahezu jedem handelsüblichen Luft-Pulver-Wasserstrahlgerät verwenden und erlaubt bis zu 5 mm Taschentiefe eine gründliche Biofilmentfernung von der Wurzeloberfläche. Darüber hinaus scheint auch die Behandlung von Implantatoberflächen mit Glycinpulver möglich zu sein. [1]
Bereits 2007 hatte der Zahnmedizin Report von ersten Untersuchungen berichtet: Fünf Sekunden Pulverstrahlen war effektiv für das Entfernen von Biofilm in subgingivalen Wurzeloberflächen bei Zahnfleischtaschen mit einer anatomischen Tiefe von bis zu 3 mm. Dies entspricht einer Sondierungstiefe von ungefähr 4 mm. Das Pulverstrahlen hatte sich im Vergleich mit der Kürettage als signifikant effektiver bei der Entfernung von subgingivaler Mikroflora in parodontalen Taschen erwiesen. [2]
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