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  • 01.02.2006 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Parodontitis als Risikoindikator für respiratorische Erkrankungen?

    Infektionen der Atemwege resultieren aus der Verschleppung von Bakterien aus der Mundhöhle sowie dem Nasen-Rachen-Raum in die unteren Atemwege, wenn es den Abwehrmechanismen des Körpers nicht gelingt, diese Keime zu eliminieren. Die orale Flora könnte als Reservoir für diesen Infektionsweg fungieren und somit respiratorische Erkrankungen begünstigen. Durch solche bakteriellen Infektionen könnten chronisch-obstruktive Atemwegs- und Lungenerkrankungen (wie zum Beispiel chronische Bronchitis oder Lungenemphysem) sowie Lungenentzündungen ausgelöst werden.  

     

    Doch bisher gibt es erst sehr wenige retrospektive Analysen, die sich mit dem Zusammenhang zwischen oraler Gesundheit und respiratorischen Erkrankungen beschäftigt haben. Es existieren jedoch erste Hinweise auf Zusammenhänge: Die Parodontitis könnte ein Risikofaktor für chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen sein. Allerdings teilen Parodontitis und obstruktive Lungenerkrankungen auch einen bedeutenden pathogenetischen Faktor: das Rauchen. Weitere – insbesondere longitudinale – Studien müssen folgen, um diese Hinweise zu bestätigen und abzusichern.  

     

    Praxistipp

    Möglicherweise sind zumindest bei bestimmten Patientengruppen (pflegebedürftige, immungeschwächte und ältere Menschen) Strategien zur Reduktion von Zahnbelägen sowie die Prävention bzw. Therapie der Parodontitis für die Verhinderung respiratorischer Erkrankungen von Bedeutung, folgern Eickholz und Streletz. 

     

    P Eickholz, E Streletz: Parodontitis als Risikoindikator für respiratorische Erkrankungen; Parodontologie 2005, 16 (4): 305-312