Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • 01.03.2006 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Prionen in der Zahnmedizin – weiterhin ein Phantom-Problem

    Die Creutzfeld-Jacob-Krankheit (CJD) ist die häufigste durch Prionen übertragene Krankheit. Die klassische CJD betrifft ältere Menschen (Durchschnittsalter 68 Jahre), die variante CJD (vCJD) tritt bei jüngeren Menschen (Durchschnitt = 26 Jahre) auf.  

     

    Das Risiko der Prionenübertragung in der Zahnarztpraxis ist ungeklärt. Azarpazhooh und Leake sehen in ihrer Übersichtsarbeit ein geringes, aber „theoretisches Risiko“ der Übertragung von Prionen durch zahnärztliche Behandlung – was nach Meinung der Autoren die Aufrechterhaltung strikter Hygienestandards erfordert.  

     

    Die Autoren werteten für ihre Arbeit die Literatur zum Thema „Prionen und Zahnmedizin“ bis März 2005 aus. Im Moment gibt es keinen gesicherten Hinweis auf eine Übertragung von CJD oder vCJD vom Menschen auf den Menschen durch Intimkontakte oder über Bluttransfusion. Auch gibt es keinen Hinweis auf iatrogene Übertragungen beim Zahnarzt. Weiterhin gibt es keinen Hinweis auf eine Gefährdung des Gesundheitspersonals durch CJD oder vCJD oder auf eine statistische Häufung solcher Erkrankungen bei dieser Gruppe.  

     

    Praxistipp

    Obwohl die Möglichkeit einer Übertragung von CJD in der Zahnarztpraxis überhaupt nicht nachgewiesen ist, geht der Trend bei den Reinigern und Desinfektionsmitteln zu alkalischen Produkten, da alkoholische Produkte und solche auf Aldehydbasis Eiweiße nicht zuverlässig zerstören können und damit gegen Prionen keine ausreichende Wirkung haben.  

     

    Patienten mit Verdacht auf oder mit klinisch wahrscheinlicher Erkrankung an einer übertragbaren spongiformen Enzephalopathie sollten in Einrichtungen behandelt werden, die über die entsprechenden Erfahrungen und Möglichkeiten der Infektionsprävention verfügen.  

     

    Bei der Behandlung solcher Patienten sollen – wenn möglich – Einwegmaterialien verwendet werden, die sicher entsorgt werden müssen, fordert die neue RKI-Richtlinie „Infektionsprävention in der Zahnheilkunde – Anforderungen an die Hygiene“.