21.10.2010 | Allgemeine Zahnheilkunde
Psychosoziale Faktoren frühzeitig in Diagnostik und Therapie berücksichtigen!
von PD Dr. Anne Wolowski, Universität Münster
Zahnärzte sind aufgrund ihrer in der Regel allgemeinzahnmedizinischen Ausrichtung mit allgemeinmedizinischen Praxen vergleichbar. Das bedeutet, dass auch Zahnärzte bei jedem dritten bis vierten Patienten damit rechnen müssen, dass eine psychosoziale Belastung, gegebenenfalls mit bereits körperlicher Symptomatik, eine Rolle spielt.
Es muss ausdrücklich betont werden, dass diese Patienten keine Simulanten sind. Dennoch wird ihnen immer wieder dieses Gefühl vermittelt, wenn keine organischen Ursachen für intensives Leiden festgestellt werden können. Die Diagnose „psychosomatische Störung", die oft erst nach erfolglosen Behandlungsversuchen zur Diskussion gestellt wird, erleben sie zu einem solch späten Zeitpunkt als Kränkung.
In erster Linie müssen Zahnärzte in der Lage sein, psychosomatische Einflussfaktoren zu kennen und zu erkennen. Dieses geschieht im Rahmen des ärztlichen Gesprächs, welches Zeit kostet. Unsere Patienten müssen lernen, dass die Zahnmedizin nicht nur im traditionellen - also rein organisch ausgerichteten - Beschwerdemodell gesehen werden darf.
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