26.05.2011 | Allgemeine Zahnheilkunde
Trendbericht: Hydroxylapatit - remineralisiert es Läsionen besser als Fluorid?
Zahnschmelz besteht zu 98 Prozent aus Hydroxylapatit, einem kristallinen Material, dessen Hauptbestandteile Calcium und Phosphat sind. Der Nachbau des biologischen Minerals Hydroxylapatit ist praktisch identisch mit den Kristallstrukturen des Zahnschmelzes. Die zahnmedizinische Forschung erbringt nun mehr und mehr Erklärungen für die positive Wirkungsweise des künstlichen Hydroxylapatit.
Bereits 2005 konnten Kniep et al. aufzeigen, dass eine Kombination aus Nano-Kalziumphosphat (Apatit) und Protein die Dentinkanäle nach etwa 20 Behandlungen mit einer dünnen Schicht aus einem schmelzähnlichen Material verschließt. Bruchbilder von Dentin zeigen, dass nach der Behandlung mit Nanit®active eine Schicht aus zahnähnlichem Material mit etwa 1 bis 2 µm Stärke entsteht. Sie ist eng mit dem Substrat verbunden und deckt die Dentin-Tubuli ab. Diese Neomineralisation unterscheidet sich von der herkömmlichen Remineralisierungswirkung von Fluoriden: Die Nanitactive-Teilchen reagieren mit den im Speichel enthaltenen Kalzium- und Phosphatbausteinen, lagern sich daraufhin gemeinsam mit diesen auf der Zahnoberfläche ab und verbinden sich damit.[1]
Zahnpasten und Mundspüllösungen mit Zusätzen von Nanokristallen aus Hydroxylapatit oder Zink-Carbonat-Hydroxylapatit sollen eine „biologische Reparatur" bzw. „Neomineralisation" von Zahnschmelz wie auch Dentin bewirken. Von ursprünglich drei in Deutschland erhältlichen Zahnpasten mit „Nano-Hydroxylapatit" wurde eine Nanit®active enthaltende Zahnpasta vom Markt genommen, die verbliebenen Produkte sind ApaCare® (Cumdente) und BioRepair® (Dr. Kurt Wolf GmbH). [2] Auf dem Jahreskongress 2011 der IADR (Interational Association of Dental Research) in San Diego haben deutsche und italienische Zahnmediziner mehrere In-vivo- und In-vitro-Studien zu diesem Thema vorgestellt.
Läsionen signifikant besser mineralisiert als Fluorid
Nach Erkenntnissen von Kielbassa (Charité Berlin) ist das Potenzial von Zink-Carbonat-Hydroxylapatit in der Karies-Prophylaxe und Reparatur der „initialen“ Karies im Zahnschmelz groß. In Proben aus Zahnschmelz und Dentin wurden kariesähnliche Läsionen durch Demineralisation erzeugt. Danach wurden die demineralisierten bovinen Proben täglich mit der hydroxylapatithaltigen bzw. mit einer handelsüblichen aminfluoridhaltigen Zahnpasta gebürstet und nach zwei und fünf Wochen die Unterschiede im Mineralverlust mit transversaler Mikroradiographie ausgewertet.
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