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  • 01.03.2006 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Was tun bei jungen Patientinnen mit Essstörungen?

    Essgestörte Patientinnen weisen häufig orale Manifestationen auf, die auf die sonst verheimlichte Allgemeinerkrankung hinweisen können. Am auffälligsten sind intrinsische Erosionen, die bei regelmäßigem Erbrechen an so typischen Lokalisationen entstehen, dass sie den terminus technicus „Perimolysis“ erhalten haben. Zahnärzte sind oft „Erstentdecker“ und so der schwierigen Aufgabe verpflichtet, die Patientin, die meist ihre Grunderkrankung verleugnet, zu psychiatrischer und zahnärztlicher Betreuung zu motivieren.  

     

    Solche Patientinnen weisen bestimmte Persönlichkeitsstrukturen auf, denen beim Umgang Rechnung zu tragen ist. In jedem Fall ist ihr ausgeprägtes Autonomiebestreben zu respektieren. Dieses Verhalten resultiert aus einer Stresssituation, infolge der vielfältigen Anforderungen, die der biologische und soziale Entwicklungsprozess zur erwachsenen Frau mit sich bringt sowie zu deren Bewältigung die Betroffenen nicht ausreichend Möglichkeiten haben.  

     

    Weitere prädisponierende Faktoren kommen hinzu. Essstörungen werden häufig von zahlreichen anderen psychischen und somatischen Erscheinungen als Komorbidität oder Folgen begleitet. Diesen ist anamnestisch Beachtung zu schenken, da sie orale Manifestationen nach sich ziehen können.