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  • 21.07.2008 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Zahnrettungsboxen: In der Praxis bewährt

    Die Nutzung von Zahnrettungsboxen hat sich in Hessen bewährt, so Rokas et al.. Über die Unfallkasse Hessen waren alle Schulen in Hessen mit Zahnrettungsboxen ausgestattet worden. Weitere Boxen wurden an Kindergärten und Sportstätten verteilt.  

     

    Die Zahnrettungsboxen wurden von Laien ohne besondere Instruktionen korrekt genutzt. Professionelle Hilfe – zum Beispiel durch telefonische Nachfrage – war nicht erforderlich, wertvolle Minuten konnten gespart werden. Die Reaktionszeiten waren sehr kurz, wenn die Zahnrettungsboxen nahe am Unfallort aufbewahrt wurden. Insgesamt wurden mit Fragebögen 808 in der Zahnrettungsbox gerettete avulsierte Zähne und frakturierte Zahnanteile dokumentiert.  

     

    Auf dem Schulhof traten mit 36,7 Prozent die meisten Zahnverletzungen auf, im Schulgebäude (inklusive Klassenzimmer) mit 19,1 Prozent und in der Sporthalle mit 16,3 Prozent deutlich weniger. Innerhalb von 10 Minuten waren 75,3 Prozent der Zähne bzw. Fragmente aufgenommen worden, innerhalb von 20 Minuten befanden sich 91,2 Prozent der Zähne bzw. Fragmente in der Rettungsbox. Dieser Wert erhöhte sich auf 96,2 Prozent, wenn sich der Unfall auf dem Schulgelände ereignete. Kam es auf dem Schulweg zur Zahnverletzung, wurden nur 77,8 Prozent innerhalb von 20 Minuten gerettet.  

    In 61,5 Prozent der Fälle konnte ein Zahnarzt innerhalb von einer Stunde erreicht werden, innerhalb von vier Stunden wurde für 93,9 Prozent der Verletzten die zahnärztliche Behandlung begonnen. Die Rettungsboxen sollten an Orten mit hoher Unfallhäufigkeit bevorratet werden, schlagen die Autoren vor. Die Prognose avulsierter Zähne wird damit nicht durch zu lange unphysiologische Aufbewahrung beeinträchtigt.