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  • 06.01.2011 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Zukunftstrends in der Zahnmedizin

    von Dipl.-Volkswirt Wolfgang Schmid, Berlin

    Die Zahnmedizin wird medizinischer: Der Zusammenhang der Volkskrankheit Parodontitis mit anderen chronisch-entzündlichen Vorgängen im Körper wird immer deutlicher - und damit die Frage, ob und wie man Biofilme, Plaque und Inflammationen auch medikamentös bekämpfen kann. Und auch die Technik macht schnelle Fortschritte: Pikosekundenlaser, wiederverwendbare Kronen und Sensoren in Brackets sowie Implantaten etc. Man darf gespannt sein, was von den nachfolgend beschriebenen fünf Projekten im Jahr 2025 in der allgemeinzahnärztlichen Praxis angekommen sein wird.  

    Von der Detektion bis zur Präparation: Pikosekunden-Lasertherapiesystem

    Die Anwendung der Ultrakurzpulslasertechnologie im Pikosekundenbereich verspricht in der Zahnmedizin eine schmerzarme, minimalinvasive Therapie mit einem breiten Indikationsspektrum, die sich auch durch Nachhaltigkeit auszeichnet: Orale Hart- und Weichgewebe können ohne thermische oder mechanische Schädigung und somit nebenwirkungsarm abgetragen werden.  

     

    Ein Modell der Kariesdiagnose und -therapie mit dem „MiLaDi“-System auf Ultrakurzpulslaser-Basis umfasst dabei mehrere Diagnose- und Therapieschritte:  

    • Im ersten Schritt erfolgt mit Hilfe der Laserfluoreszenztechnik die Detektion der behandlungswürdigen kariösen Defekte, die unterhalb der meist noch intakten Schmelzoberfläche liegen.
    • Für die befallenen markierten Areale wird eine adäquate minimalinvasive Präparationsform berechnet und
    • mit Hilfe entsprechender Scannertechnologie präpariert.

    Die intelligente Zahnspange: Brackets mit Minisensoren

    Ein wesentliches Problem bei der Behandlung mit festsitzenden Apparaturen besteht darin, dass eine objektive Kontrolle der auf die Zähne applizierten Kraft-/Drehmomentsysteme nur sehr eingeschränkt möglich ist - der Kieferorthopäde muss sich auf sein Gefühl verlassen. Doch gerade die Applikation von zu hohen Kräften und Drehmomenten ist ein Faktor für irreversible Resorptionen an der Zahnwurzel. Der daraus resultierende Verankerungsverlust des Zahnes kann zum totalen Zahnverlust führen.