28.06.2010 | Allgemeine Zahnheilkunde
Zusammenhang zwischen Mundgesundheit und systemischen Erkrankungen
Der Zusammenhang zwischen Mundgesundheit und systemischen Erkrankungen wird in der letzten Zeit mit immer mehr Studiendaten unterlegt. Zwei weitere Studien, die in renommierten Publikationen veröffentlicht wurden, zeigen die Auswirkungen der Mundgesundheit auf das kardiovaskuläre Risiko und auf Diabetes.
Verringert Zähneputzen das Herz-Risiko?
Britische Autoren analysierten die Daten von über 11.000 Erwachsenen, die an der umfassenden Gesundheitserhebung „Scottish Health Survey“ teilnahmen. Während es inzwischen anerkannt ist, dass Entzündungen im Körper (inklusive Mund, Gingiva und Periodont) eine wichtige Rolle beim Aufbau atherosklerotischer Plaque spielen, zeigt diese Studie im British Medical Journal, dass bereits das Zähneputzen eine Bedeutung für die Entwicklung von Herzerkrankungen hat: Studienteilnehmer, die weniger die Zähne putzten, hatten ein 70 Prozent höheres Risiko für Herzerkrankungen als jene, die ihre Zähne zweimal am Tag putzten. Teilnehmer mit schlechter oraler Hygiene wurden auch positiv auf Entzündungsmarker wie C-reaktives Protein (CRP) und Fibrinogen getestet. [1] Hier sind weitere Studien nötig, um zu bestätigen, ob die Assoziation zwischen Mundhygiene und Herz-Kreislauf-Erkrankung eine Kausalität oder lediglich einen Risikomarker darstellt.
Wechselwirkung zwischen Parodontitis und Diabetes
Die Behandlung von Parodontitis kann Diabetikern helfen, den Blutzuckerlevel zu verringern. Dies zeigt eine Studie, die von der internationalen Cochrane Collaboration veröffentlicht wurde. Wissenschaftler der Universität Edinburgh analysierten die Ergebnisse von Studien zur Verbindung von Diabetes und Parodontitis. Es verdichten sich die Hinweise, dass Parodontitis nicht nur - aufgrund der gestörten Mikrozirkulation - eine Folge des Diabetes ist, sondern dass auch umgekehrt eine Behandlung der Entzündung den Blutzuckerspiegel reduzieren kann. Damit könnte eine Parodontitis-Behandlung das Risiko ernster Folgeschiäden - wie Retinopathien und Herzerkrankungen - reduzieren. [2]
- [1] C de Oliveira et al.: Toothbrushing, inflammation, and risk of cardiovascular disease: results from Scottish Health Survey. British Medical Journal (2010) 340: c2451
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