01.07.2011 | Endodontie
Auch wenn es anders gelehrt wird: Laterale Kondensation ist nicht die beste
Das Ziel der klassischen Wurzelkanalfülltechniken war die Reduktion des Sealeranteils zugunsten eines möglichst hohen Guttapercha-Anteils, um den Effekt der Löslichkeit der eingesetzten Wurzelkanalsealer zu reduzieren. Neue Sealermaterialien zeigen eine stark verbesserte Volumenstabilität sowie eine deutlich geringere Löslichkeit, weshalb mit ihnen auch andere Obturationstechniken bei gleicher Dichtigkeit möglich erscheinen.
Ziel der Studie an der Universität Erlangen-Nürnberg war es, den Einfluss der Obturationstechnik auf die apikale Dichtigkeit von Wurzelkanalfüllungen zu untersuchen. Dazu wurden das auf Epoxidharz basierende AH Plus® und das silikonbasierte GuttaFlow® in Kombination mit der Zentralstifttechnik, der lateralen Kondensation, der Non-compaction-Technik und der Thermafil-Technik eingesetzt.
Insgesamt zeigte diese In-vitro-Studie, dass GuttaFlow in Verbindung mit der Noncompaction-Technik sowie der Thermafil-Technik die beste Dichtigkeit ergibt. Diese Studie ergab, dass die Dichtigkeit einer Wurzelkanalfüllung sowohl vom Sealer als auch von der Obturationstechnik als auch von der Kombination aus Sealer und Fülltechnik abhängt. Die höchste Dichtigkeit von allen vier untersuchten Obturationstechniken unabhängig vom Sealer wies die Thermafil-Technik auf.
Praxistipp von Marlene Seitz, Neumarkt
Mit dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass sowohl der verwendete Sealer als auch die Technik einen Einfluss auf die apikale Dichtigkeit einer Wurzelkanalfüllung hat. Somit ist nicht nur die Wahl des Sealermaterials von entscheidender Bedeutung, sondern auch die Fülltechnik sollte individuell eingesetzt werden. Die an deutschen Universitäten gelehrte laterale Kondensation zeigte in dieser Studie keine geeigneten Ergebnisse, während die Thermafil-Technik sich als am dichtesten erwies. Diese Technik kann auch in Kombination mit GuttaFlow für die Obturation empfohlen werden. |
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