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  • 01.03.2010 | Endodontie

    Endo-Sealer: Ist Zytotoxizität von Vorteil?

    Ist die Zytotoxizität - die Fähigkeit chemischer Substanzen, Gewebezellen zu schädigen - bei Wurzelkanalsealern vielleicht sogar von Vorteil? Diesen Schluss jedenfalls ziehen Willerhausen et al. aus Labortests und Tierversuchen.  

     

    Sie verglichen einen Guttapercha-basierten Sealer (GuttaFlow®/Roeko, Coltène) mit einem Epoxidharz-basierten Sealer (AHPlus®/Dentsply). AHPlus® scheint 96 Stunden nach der Behandlung wesentlich zytotoxischer zu sein als GuttaFlow®: Nur wenige menschliche gingivale Fibroblasten überlebten im Zellversuch an AHPlus®. In vivo bildete sich um GuttaFlow® eine fibröse, aus Bindegewebe bestehende Schicht, und ein Abbau des Materials konnte nicht festgestellt werden. Im Gegensatz dazu induzierte das Epoxidharz-basierte Material ein gut vaskularisiertes Granulations-Gewebe, in dem das Material durch Makrophagen abgebaut wurde.  

     

    Die Mainzer Wissenschaftler folgern aus den Ergebnissen, dass ein potenziell zytotoxischer Effekt eines Sealers vorteilhaft sein kann, da dieser zum einen antibakterielle Wirkungen habe und zum anderen seinen eigenen Abbau induzieren könne, wenn er über das apikale Foramen hinaus überpresst wird.  

     

    • I Willershausen et al.: Cell and Tissue Reaction to Gutta-percha versus Epoxy Resin-based Sealers. AADR Annual Meeting, Washington D.C., 3.-6. März 2010