Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • 01.10.2006 | Endodontie

    MTA: Eine Alternative zur Langzeitbehandlung mit Ca(OH)2

    Für endodontisch behandelte Zähne mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum besteht ein relativ hohes Risiko der Wurzelfraktur im zervikalen Bereich durch Spontanfraktur oder infolge externer Krafteinwirkung. Kalziumhydroxid scheint bei Langzeitanwendung eine Schwächung des Dentins zu bewirken. Während bei Anwendung über 30 Tage wenig Einfluss auf das Frakturrisiko beobachtet wurde, ist dieses bei über 60 Tagen deutlich erhöht.  

     

    Eine Alternative zu Ca(OH)2 bietet MTA, das in wässriger Lösung ebenfalls eine alkalische Reaktion (pH-Wert 11) zeigt. Ca(OH)2 bewirkt bei der Apexifikation über 9 bis 18 Monate die Induktion einer apikalen Hartgewebsnarbe. Bei Langzeitmedikation hat Ca(OH)2 jedoch infolge seiner proteolytischen Wirkung einen schwächenden Effekt auf das Dentin. Alternativ dazu zeigt MTA einen ebenfalls stark alkalischen pH-Wert, bildet einen dichten apikalen Verschluss und induziert Zementablagerungen. Damit bietet es eine neue Behandlungsoption.  

     

    Praxistipp

    Die Kombination einer kurzzeitigen Ca(OH)2-Einlage gefolgt von MTA führt nicht zu einer Schwächung der Wurzel und kann somit zur Desinfektion des Wurzelkanals und der Dentinkanälchen sowie Auflösung von pulpalem Gewebe angewandt werden. Im Rahmen der Apexifikationsbehandlung ist unter dem Aspekt der Fraktur- resistenz eine einmonatige Medikation mit Ca(OH)2 zur Desinfektion vorbereitend für die Wurzelkanalfüllung mit MTA eine gute Alternative zur Langzeitanwendung von Ca(OH)2 gefolgt von einer Wurzelkanalfüllung mit Guttapercha und Sealer, so Andreasen et al..  

     

    J O Andreasen, E C Munksgaard, L K Bakland: Comparison of fracture resistance in root canals of immature sheep teeth after filling with calcium hydroxide or MTA; Dental Traumatology (2006) 22: 154-156