01.03.2007 | Fehlerreport
Intrusion durch Geschiebe
Es folgt ein weiterer Bericht aus dem Fehlermeldesystem des Berufsverbandes der Allgemeinzahnärzte (BVAZ).
Was war passiert?
Versorgung mit Kronen auf 44, 45 und 46, 46 auf einem Implantat, 44 und 45 wurden verblockt und über ein konfektioniertes T-Geschiebe mit der Krone 46 verbunden. Nach 15 Monaten standen die Wurzelspitzen von 44 und 45 deutlich tiefer. Der Patient gab sehr glaubwürdig an, keine schlechten Gewohnheiten – wie zum Beispiel Pfeifen- oder Stiftkauen – zu haben.
In Medline (Medizinische Literaturdatenbank) erhält man unter der Eingabe „implants dental intrusion“ einige Angaben. Bei der Verbindung von Implantaten und natürlichen Zähnen über prothetische Konstruktionen scheint es in etwa 3 bis 5 Prozent der Fälle zu messbaren Intrusionen der natürlichen Zähne zu kommen, wobei die Frequenz bei starren Verbindungen etwas weniger ausgeprägt scheint als bei Verbindungen über Geschiebe. Es wurde allerdings keine Literaturstelle gefunden, die über einen Fall solcher Ausprägung in so kurzer Zeit berichtet.
Was war die Ursache?
Der Fall wurde in einer zahnärztlichen Newsgroup vorgestellt. Wir erhielten die folgende einfache – in allen Bereichen logisch nachvollziehbare – Deutung: Das Implantat ist sehr gut ankylosiert und in der Folge unbeweglich. Die Zähne 44 und 45 weisen trotz ihrer Verblockung aufgrund des Geschiebes einen gewissen Grad von Eigenbeweglichkeit nach kaudal auf – dem einzigen Freiheitsgrad, der durch das Geschiebe nicht wesentlich limitiert wird.
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