21.07.2008 | Fehlerreport
Zu viele Ärzte an einem Fall beteiligt
Eine 44-jährige Patientin in gutem Allgemeinzustand war seit 2001 in meiner Praxis in Behandlung. Es waren im Jahr 2000 drei Zähne operativ entfernt worden. Dann traten Komplikationen auf – wie Ostitiden und Nachblutungen. Fünf Wochen zuvor wurde ein weiterer Zahn – diesmal unter Intubationsnarkose – entfernt. Nun gab die Patientin in der betreffenden Regio unklare Beschwerden an. Neben einem angeborenen Septumdefekt lag nach der Untersuchung ihres Internisten eine Immunschwäche mit IgG nahe Null vor.
Wie war die Diagnose?
Es fielen Abrasionen der Frontzähne und Prämolaren auf. Die Mundhygiene erschien mäßig, dazu adulte Parodontitis mit Sondierungs-tiefen von bis zu 6 mm mit generalisiertem Alveolarknochenabbau sowie einzelnen vertikalen Einbrüchen. Unter Antibiotikaprophylaxe erfolgte eine Kürettage in mehreren Terminen sowie eine begleitende prophylaktische Unterweisung. Im Recall nach sechs Monaten gab die Patientin starke Beschwerden in einem anderen unbezahnten Unterkieferbereich an. Auch dazu ließ sich kein Befund erheben.
Etwa nach fünf Wochen kam die Patientin mit den gleichen Beschwerden wieder. Der Neurologe veranlasste eine Kernspintomographie – ohne pathologischen Befund. Über drei Jahre bis 2004 führte ich halbjährlich Recall-Untersuchungen mit begleitender professioneller Zahnreinigung durch. Die geplante prothetische Versorgung wurde auf Wunsch der Patientin nicht durchgeführt.
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