01.03.2010 | Implantologie
Die Periimplantitis-Prävention beginnt mit der Mundhygiene-Instruktion
Zwar gilt die Erhaltung von Implantaten über zehn und mehr Jahre heute als grundsätzlich möglich, allerdings besteht insbesondere bei Faktoren wie Rauchen, genetischer Vorbelastung, mangelhafter Mundhygiene und fehlender Nachsorge ein erhöhtes Risiko für einen schnelleren Implantat-Verlust. Eine wesentliche Rolle dabei spielt ein Entzündungsgeschehen, das dem von der Parodontitis bekannten Muster sehr ähnlich ist.
Mit steigender Anzahl der Implantat-Insertionen nimmt auch die Prävalenz der entzündlichen periimplantären Komplikationen zu. So werden für die periimplantäre Mukositis Prävalenzen von bis zu 63 Prozent angegeben - Periimplantitis tritt an bis zu 43 Prozent der Implantate auf. Unbestritten ist heute, dass die Mukositis durch geeignete Prohylaxe-Maßnahmen vermieden werden kann.
Die Prävention fängt schon bei der Mundhygiene-Aufklärung und -Instruktion des zukünftigen Implantat-Patienten an. Die Anfertigung einer reinigungsfähigen prothetischen Konstruktion stellt eine wichtige Voraussetzung für eine effektive häusliche Prophylaxe dar. Gerade ältere Patienten kommen hier mit herausnehmbaren Versorgungen in der Regel besser zurecht als mit festsitzenden. Bei geeigneter Prothetik und effektiver Nachsorge - professionell wie häuslich - können Implantate heute über zehn und mehr Jahre erfolgreich erhalten werden [1].
Checkliste Implantat-Nachsorge und Recall
Erster zahnärztlicher Kontrolltermin nach einer Woche geplant?
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Planung von engmaschigem Recall erfolgt? |
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Befundaufnahme durchgeführt? (Parameter siehe unten) Motivation des Patienten erreicht? |
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Professionelle Reinigung unter kombiniertem Einsatz von Handinstrumenten und maschinellen Verfahrensweisen durchgeführt? |
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Politur durchgeführt? |
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Checkliste Befundaufnahme
Untersuchung auf erkennbare klinische Veränderungen wie Rötung oder Schwellung der Gingiva |
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Bestimmung der erkennbaren Plaque |
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(Re-)Instruktion der Mundhygiene-Instruktion |
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Empfehlung von antibakteriellen Produkten, wenn indiziert (CHX-Spüllösung oder CHX-Gel) |
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Prüfung der Suprakonstruktion auf Lockerung und Frakturen sowie der Okklusion |
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Zusätzliche, mindestens jährlich (je nach Risikoprofil auch häufiger) zu ermittelnde Parameter: | |
Sondierungstiefen |
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Blutung beim Sondieren |
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Individuelle Risiko-Bestimmung mit Festlegung der Recall-Frequenz |
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Röntgenographie (alle 2 bis 4 Jahre) |
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Ggf. Anpassung einer protektiven Schiene für den nächtlichen Einsatz |
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Entzündliche Prozesse frühzeitig therapieren
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