01.03.2010 | Kieferorthopädie
Passive selbstligierende Brackets - was ist dran an den Versprechungen?
Weiland hinterfragt das große Angebot an passiven selbstligierenden Brackets (SL-Brackets) mit entsprechenden Werbeslogans. In einer Zusammenfassung evidenz-basierter Studien kommt er zu dem Schluss: Passive selbstligierende Brackets sind nicht effizienter als konventionelle Brackets in der Nivellierungsphase. Es sei der Bogen, der die Effizienz der Nivellierung bestimmt, und nicht das Bracket. Der Kraftverlust ist bei den aktiven SL-Brackets höher als bei den passiven oder konventionellen Brackets. Die Hersteller umgehen dies zum Teil mit einer Anpassung der Bogenform.
Mit SL-Brackets gibt es auch nicht weniger Extraktionsfälle, denn es sind die Diagnose und der Therapie-Plan, die darüber entscheiden. Bei der Torque- und Rotationskontrolle haben die aktiven selbstligierenden Brackets weniger Spiel gegenüber den passiven, da der Clip den Bogen aktiv ins Slot drückt. Die Präzision ist aber nicht automatisch besser, und die Behandlungszeit ist mit konventionellen oder SL-Brackets ungefähr gleich.
Bezüglich Hygiene zeigen selbstligierende Brackets je nach Design sogar mehr Plaque-Akkumulation und erhöhte Sondierungstiefen, weil sie zum Teil aus verschiedenen Einzelstücken zusammengesetzt sind. Zudem scheinen nicht das Bracket oder die Ligaturart für die Plaque-Anhaftung entscheidend zu sein, sondern vielmehr die Komposit-Überschüsse beim Kleben.
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