28.02.2008 | Materialkunde
iBall®-Retentionselemente enttäuschten
In einer prospektiven klinischen Studie wurden auf dem Markt erhältliche Kugelanker aus Keramik (Rubin iBall®, Unor AG) mit solchen aus Metall (Titanlegierung) verglichen. Das Urteil der Wissenschaftler der Universität Basel: Die keramischen Retentions- elemente scheinen in der vorliegenden Form den verschiedenartigen intraoralen Belastungen nicht gewachsen zu sein.
Nachdem primär der Vergleich des Verschleißes als Messparameter geplant war, zeigte sich im Verlauf der Untersuchung bereits nach 7 bis 12 Monaten bei 40 Patienten mit ähnlicher klinischer Ausgangslage (zahnloser Unterkiefer, zwei interforaminale Implantate) eine hohe Misserfolgsrate bei den keramischen Kugelankern. 12 (28 Prozent) der 43 Kugelanker aus Keramik mussten ausgetauscht werden, wobei eine Fraktur der Keramik in 8 Fällen der häufigste Grund war.
Die kurzfristige Anfälligkeit auf Frakturen durch Zugspannung sowie die materialinhärente Sprödigkeit lassen die langfristigen guten Eigenschaften der Keramik (Druckresistenz und Verschleißarmut) nicht zum Zuge kommen. Auf Grund dieser klinischen Pilotstudie wird in der implantatgetragenen abnehmbaren Prothetik nach wie vor nur die Verwendung von metallischen Retentionselementen empfohlen und dies, obwohl im Rahmen der Nachsorge an den Patrizen teilweise hohe Verschleißerscheinungen zu beobachten sind. Dieser Verschleiß muss nach wie vor über aktivierbare oder austauschbare Komponenten (Patrize oder Matrize) kompensiert werden.
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